04.08.2016
Schon im August wachsen zahlreiche Pilze und locken Sammler in den Wald. Neben essbaren Arten gibt es sehr gefährliche Giftpilze, deren Verzehr tödlich enden kann. Dazu gehört der Knollenblätterpilz, der leicht mit anderen essbaren Pilzen verwechselt werden kann.
Der Knollenblätterpilz wächst von August bis Oktober in Laub- und Mischwäldern und ist einer der giftigsten Pilze in Europa. Schon ein einzelner verspeister Pilz kann tödlich sein, davor warnt die Deutsche Leberstiftung in einer Pressemeldung. Für die lebensbedrohliche Wirkung des Knollenblätterpilzes sind sogenannte Amatoxine verantwortlich. Der Knollenblätterpilz ist deshalb so gefährlich, weil in den ersten Stunden nach dem Verzehr keine Beschwerden auftreten. Wenn das Gift Wirkung zeigt, hat es sich bereits im ganzen Körper verteilt. Die Beschwerden setzen erst nach etwa sechs bis 20 Stunden mit Übelkeit, Erbrechen, krampfartigen Bauchschmerzen und Durchfall ein. Rasch kann sich ein Leber- und Nierenversagen entwickeln.
Eine frühe Diagnose der Vergiftung und ein unverzüglicher Beginn der Behandlung sind für die Heilungsaussichten sehr wichtig. „Deshalb sollte jede Person, die nach dem Verzehr wilder Pilze Symptome einer Vergiftung zeigt, umgehend einen Notarzt rufen“, sagt Prof. Dr. Hartmut Schmidt, Direktor der Klinik für Transplantationsmedizin des Universitätsklinikums Münster. Um die Diagnose zu erleichtern, sollten die Pilzreste und das Erbrochene aufgehoben und an den Arzt weitergegeben werden. Wenn das akute Leberversagen extrem schnell verläuft, ist die Lebertransplantation die einzig verbleibende Behandlungsmöglichkeit. Das Leberversagen kann so akut verlaufen, dass Patienten innerhalb weniger Tage am Versagen der Leber versterben können.
Die Telefonnummern der Giftnotrufzentrale und Hinweise für Notfälle sind online auf aponet.de zu finden.
NK