23.06.2016
Hatten Diabetiker einen Herzinfarkt, lag die Wahrscheinlichkeit, dass sie daran starben, um 56 Prozent höher als bei Menschen ohne Zuckerkrankheit. Das galt für Patienten, die einen sogenannten ST-Hebungs-Infarkt oder STEMI erlitten hatten, bei der die betroffene Koronararterie vollständig blockiert ist. Bei einem weiteren Herzinfarkt-Typ, dem Nicht-ST-Hebungs-Infarkt oder NSTEMI, lag die Wahrscheinlichkeit, daran zu sterben, für Diabetiker um 39 Prozent höher. Dies berichten die Forscher von der University of Leeds in der Fachzeitschrift Journal of Epidemiology and Community Health.
Dass Diabetiker geringe Chancen haben, einen Herzinfarkt zu überleben, sei bekannt gewesen, so Dr. Mike Knapton von der British Heart Foundation. „Wir wussten jedoch nicht, ob diese Beobachtung der Zuckerkrankheit zuzuschreiben war oder anderen Bedingungen, die häufig mit Diabetes einhergehen“, sagt Knapton. Diese Arbeit sei die erste, die gezeigt habe, dass die schlechteren Überlebenschancen mit Diabetes zusammenhängen. Die Wissenschaftler hatten Daten von rund 700.000 Menschen ausgewertet, die zwischen 2003 und 2013 mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus gekommen waren, darunter 121.000 Diabetiker. Nachdem die Forscher andere Faktoren, wie Alter, Geschlecht, andere Krankheiten und Unterschiede in der medizinischen Behandlung herausgerechnet hatten, zeigten sich noch immer große Unterschiede für die Überlebensrate.
Wird die Zuckerkrankheit gut kontrolliert, senkt dies die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hierzu zählt, auf die Ernährung zu achten, sich zu bewegen und die Medikamente so einzunehmen, wie der Arzt sie verordnet. Darüber hinaus sei es wichtig, neue Wege zu finden, um die Blutgefäße von Diabetikern gesund zu erhalten und die Überlebenschancen nach einem Infarkt zu verbessern.
HH