Fußballer können aufatmen: Zwar schont ihr Sport weder Knochen noch Gelenke, doch immerhin schadet ein normales Kopfballtraining nicht dem Gehirn. Das ergab eine Untersuchung von Forschern vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Regensburg um Professor Dr. Petra Jansen und Diplom-Psychologin Cornelia Rieder. Die Resultate der Studie wurden in der Fachzeitschrift "Archives of Clinical Neuropsychology" veröffentlicht.
An den Untersuchungen nahmen insgesamt 91 Frauen und Männer zwischen 19 und 29 Jahren teil, vornehmlich Studierende der Universität Regensburg. Alle absolvierten zunächst neuropsychologische Tests zur Prüfung der Aufmerksamkeitsfähigkeit und der Gedächtnisleistung. Im praktischen Teil unterzog sich eine Gruppe einem kurzen Kopfballtraining, eine zweite Gruppe einem Sporttraining ohne Kopfballspiel und die dritte Gruppe hatte trainingsfrei.
Das Kopfball-Training der ersten Gruppe dauerte insgesamt 15 Minuten, was einer normalen Trainingseinheit im Rahmen eines regulären Fußballtrainings entspricht. Direkt im Anschluss wurden die neuropsychologischen Tests nochmals durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass das Kopfballtraining keine Defizite der Hirnleistung verursachte. Allerdings beklagten sich die weiblichen Probanden innerhalb der Kopfball-Gruppe verstärkt über Kopfschmerzen nach dem Training. Für die Regensburger Wissenschaftler gilt es nun, den Einfluss des Kopfballspiels auf die menschliche kognitive Leistung im Rahmen einer Langzeituntersuchung zu erforschen.
Im Laufe seiner Karriere hält ein Profispieler im Durchschnitt mehr als 1.000 Mal den Kopf hin, Stürmer sogar noch häufiger. Viele Wissenschaftler haben deshalb in der Vergangenheit auf negative Folgen für die Hirnleistung hingewiesen.
RF