09.06.2015
Sind die Augen dauerhaft trocken, kann das zu Infektionen bzw. zu einer Entzündung führen. In der Folge sind Schäden an der Hornhaut möglich. Augenmedikamente, selbst rezeptfreie, wendet man am besten nur nach individueller Beratung des Apothekers an, empfiehlt Dr. Eric Martin beim pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer.
Rote Augen können sowohl bei harmlosen Reizzuständen als auch bei schwerwiegenden Augenerkrankungen als unspezifisches Zeichen auftreten. Viele greifen dann zu sogenannten Weißmacher-Augentropfen. Diese beseitigen eine störende Rötung der Augen zügig, indem sie die Blutgefäße in der Bindehaut verengen. Martin rät davon ab: „Bei trockenen Augen ist die Bindehautrötung eine Abwehrreaktion. Weißmacher dürfen hier keinesfalls angewendet werden, da sie die Austrocknung verstärken und zudem den Augeninnendruck steigern können!“ Gegen trockene Augen gibt es in Apotheken verschiedene rezeptfreie Medikamente, die den Tränenfilm ersetzen. Grundsätzlich sollte die Eigenbehandlung laut Martin immer befristet sein oder nur dann dauerhaft erfolgen, wenn der Augenarzt eine Diagnose gestellt und eine schwerwiegende Erkrankung ausgeschlossen hat.
Apotheker sind für viele Patienten mit Augenerkrankungen die ersten Ansprechpartner. Das liegt auch daran, dass Termine bei einem Augenarzt je nach Region oft erst nach einer Wartezeit verfügbar sind. Martin empfiehlt Patienten, immer dann einen Augenarzt bzw. einen augenärztlichen Notdienst aufzusuchen, wenn deutliche Beschwerden plötzlich oder nur auf einem Auge auftreten. Hierzu zählen unter anderem eine Einschränkung des Sehvermögens, starke Schmerzen oder Lichtscheu. Auch bei Verdacht einer Augenverletzung oder Verätzung, sollten sich Patienten umgehend vom Arzt untersuchen lassen.
BAK/RF