26.06.2018
Die Wissenschaftler hatten Daten von mehr als 2.400 Frauen über einen Zeitraum von 17 Jahren gesammelt. Zu Beginn der Studie, als die Frauen zwischen 42 und 53 Jahre alt waren, waren etwa 20 Prozent von Scheidentrockenheit betroffen. Diese äußerte sich zum Beispiel durch Juckreiz, Brennen oder fehlendes Feuchtwerden beim Sex. Im Alter von 57 bis 69 Jahren berichteten schon 34 Prozent von solchen Symptomen. Überraschender fanden die Forscher heraus, dass über die Hälfte der Frauen, die in und nach den Wechseljahren von einer trockenen Vagina betroffen waren, nicht mit ihre Arzt darüber sprachen. Weniger als 4 Prozent nutzten zudem eine der möglichen Therapien, darunter östrogenhaltige Vaginalcremes, -tabletten oder –ringe, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Menopause.
Es sei kein Geheimnis, dass Frauen in den Wechseljahren, wenn der Östrogenspiegel sinkt, viele körperliche Veränderungen durchlaufen. Zu diesen Veränderungen zähle ein Rückgang der vaginalen Durchblutung, was zu Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Sex führen könne. Die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs habe im Übrigen keinen Einfluss auf die Scheidentrockenheit oder Schmerzen beim Sex, so die Forscher. Es helfe demnach nicht, mehr oder weniger Sex zu haben als zuvor, um das Problem aus der Welt zu schaffen. Hier sollten Frauen lieber auf bewährte Therapien zurückgreifen, empfehlen die Wissenschaftler. Vielen Frauen helfe oft schon ein Gleitmittel oder ein vaginales Feuchtigkeitsgel. Ist ein Östrogenmangel der Grund für eine trockene Vagina, können östrogenhaltige Salben verwendet werden oder entsprechende Vaginaltabletten oder -ringe.
Welche Therapie die richtige ist, besprechen Frauen am besten mit ihrem Arzt. Dies ist wichtig, weil es auch viele andere Ursachen für eine trockene Vagina geben kann: etwa Nikotin oder Alkohol im Übermaß, Medikamente, Krankheiten, übertriebene Hygiene und nicht zuletzt die Psyche.
HH