14.01.2014
Diese Reality-Shows, ähnliche Formate liefen auch in Deutschland, erwecken laut den Forschern bei jugendlichen Zuschauern oft den Eindruck, dass Teenager-Mütter eigentlich eine beneidenswerte Lebensqualität haben, mit viel Freizeit, hohem Einkommen und den dazugehörigen Vätern an ihrer Seite. "Jugendliche, die diese Sendungen häufig sahen, glaubten eher, dass Teenie-Mütter viel Zeit für sich selbst haben und leicht eine Kinderbetreuung finden, um in dieser Zeit zur Arbeit oder Schule zu gehen und den Schulabschluss machen zu können", sagen die Studienautorinnen Nicole Martins und Robin Jensen. Besonders Jugendliche, die diese Reality-Shows häufig sahen, machten sich eine geschönte Vorstellung, berichten die Forscher im Fachblatt Mass Communication and Society.
Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Reality-Serien nicht dabei helfen, Schwangerschaften im Teenager-Alter zu vermeiden, so die Forscher. Die Tatsache, dass viele Jugendliche in der Studie das Leben der Teenager-Eltern als einfach einstuften und die tatsächlichen Konsequenzen nicht kennen, könnte ungeschützten Sex begünstigen, warnen sie.
Allerdings gibt eine andere Studie, die vom National Bureau of Economic Research aus Cambridge, USA, veröffentlicht wurde, in dieser Hinsicht Entwarnung: Nach Daten der Geburtsregister und Auswertung von Suchanfragen bei Google und Nachrichten aus sozialen Netzwerken wie Twitter scheinen solche TV Serien dazu zu führen, dass die Themen Verhütung und Abtreibung von jungen Menschen häufiger diskutiert werden. Darüber hinaus sei in den 18 Monaten nach Ausstrahlung der Serie "16 and pregnant" die Zahl der Teenager-Mütter in den USA überdurchschnittlich stark gesunken.
HH/RF