25.11.2019
Manche Rheuma-Medikamente wirken schlechter, wenn die Patienten stark übergewichtig sind. Das gilt vor allem für Frauen, wie eine aktuelle Studie des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums (DRFZ) in Berlin zeigt.
„Bei adipösen Patienten gelingt es häufiger nur eingeschränkt, die Symptome zu lindern“, erläutert Dr. Martin Schäfer vom DRFZ in Berlin. Das gilt etwa für einige Biologika, die die Wirkung von entzündungsfördernden Substanzen blockieren. Bei ihnen wurde nachgewiesen, dass sich der an 28 Gelenken gemessene Schmerz und Schwellungen sowie Entzündungswerte im Blut weniger verbesserten, wenn die Patienten stark übergewichtig waren. Besonders fettleibige Frauen mit Rheuma reagierten schlechter auf diese Art der Behandlung.
Verantwortlich dafür sind vermutlich die beiden entzündungsfördernden Substanzen namens Interleukin-6 und Tumornekrosefaktor aus Fettzellen, die bei stark übergewichtigen Rheumapatienten die Wirksamkeit einiger Therapien beeinträchtigen. Bei Medikamenten mit einem anderen Wirkmechanismus war der beobachtete Zusammenhang weniger stark ausgeprägt. Dennoch kommt Studienleiterin Dr. Anja Strangfeld zu dem Ergebnis: „Jedes Kilo weniger auf der Waage wirkt sich günstig auf die Erkrankung und den Behandlungserfolg aus“. Vor allem auf das Bauchfett komme es an. Die Ergebnisse zeigen erneut, wie wichtig es ist, dass die Rheumatherapie auf den Patienten abgestimmt wird.
ZOU