04.09.2019
Laut einer neuen Studie könnte eine Steuer auf Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt wie Kekse, Kuchen und Süßigkeiten Übergewicht und Fettleibigkeit wirksamer senken als eine Zuckersteuer auf Getränke. Den Ergebnissen zufolge wäre der Effekt sogar doppelt so hoch wie bei Getränken, berichten die Forscher im Fachblatt BMJ.
Die Wissenschaftler verwendeten ökonomische Modelle, um die Auswirkungen einer 20-prozentigen Preiserhöhung auf Snacks mit hohem Zuckergehalt in Großbritannien zu bewerten. Damit errechneten sie, dass eine Preiserhöhung für Kekse, Kuchen, Pralinen und Süßigkeiten die jährliche durchschnittliche Energieaufnahme um rund 8.900 Kalorien senken und pro Jahr einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 1,3 kg bewirken würde. Im Vergleich dazu würde eine ähnliche Preiserhöhung für zuckerhaltige Getränke nur einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 203 Gramm jährlich zur Folge haben. Außerdem prognostiziert das Modell, dass die Auswirkungen des Preisanstiegs bei einkommensschwachen Haushalten, die am meisten mit Fettleibigkeit zu kämpfen haben, am größten wären.
Bislang wird über eine Verwendung von Steuern zur Senkung des Zucker- und Energieverbrauchs hauptsächlich für zuckergesüßte Getränke nachgedacht. Snacks wie Kekse, Kuchen, Pralinen und Süßigkeiten enthalten aber häufig mehr Kalorien und freien Zucker als zuckerhaltige Getränke, so die Forscher. Sie weisen jedoch darauf hin, dass Reaktionen auf eine solche Lebensmittelsteuer schwer vorhersehbar sind. Zudem werde durch eine Zuckersteuer noch kein Anreiz für den Konsum gesunder Lebensmittel geschaffen.
ZOU