ZOU
|
19.12.2022
Eine Befragung von etwa 30.000 Tschechen auf sozialen Medien ergab: Wer männlichen Geschlechts ist, jüngeren Alters, Blutgruppe B hat oder in einem größeren Haushalt lebt, hat ein höheres Risiko, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Wer in der Öffentlichkeit Masken trägt, in einer größeren Stadt lebt, einen höheren Bildungsabschluss hat, allein lebt oder Vitamin D einnimmt, steckte sich dagegen nicht so leicht an. Singles hatten seltener einen schweren Verlauf. Ein hohes Bildungsniveau und ein kleinerer Haushalt schützten dagegen vor einem schweren Verlauf und Long-Covid.
Überraschend war, dass Sport, häufiges Singen und Schwimmen in kaltem Wasser das Infektionsrisiko erhöhten. Den besten Schutz vor einer Ansteckung bot striktes Maskentragen. Auch die Einnahme von Vitaminen – insbesondere Vitamin D – und Nahrungsergänzungsmitteln schien sich positiv auszuwirken.
Das Vermeiden von Kontakten und häufiges Händewaschen boten nur einen schwachen Schutz. Das Halten von Katzen oder Hunden hatte keinen Einfluss auf das Infektionsrisiko, aber einen geringfügig positiven Effekt auf das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs.
Erstaunlicherweise infizierten sich Raucher und Frauen, die Marihuana konsumierten, deutlich seltener und erkrankten auch nicht so oft an Long-Covid. Dies steht im Widerspruch zu wissenschaftlichen Studien, die zumeist zu dem Ergebnis kommen, dass Rauchen das Risiko eines schweren Verlaufs erhöht.
Unerwartet war auch, dass Menschen, die konsequent Masken trugen und Distanz hielten, häufiger schwer an Covid erkrankten. Die Forschenden vermuten den Grund darin, dass sich Menschen mit einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf stärker darum bemühten, eine Infektion zu vermeiden. Wenn sie sich trotz Maske und Kontaktvermeidung infizierten, hatten sie möglicherweise aufgrund ihrer bereits bestehenden Gesundheitsprobleme einen schwereren Krankheitsverlauf.
Quelle: DOI 10.1093/biomethods/bpac030