11.08.2020
Die Herstellung von Papier belastet die Umwelt, weil dafür unzählige Bäume gefällt werden müssen und ein hoher Einsatz von Wasser, Energie und Chemikalien nötig ist. Studierende der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben eine umweltfreundliche Alternative gefunden: Abfälle der Ananaspflanze.
Die jungen Forscher, die ihr Projekt Musa Fibra nannten, entwickelten an der LUH ein chemisches Verfahren, um Zellulose aus Ananasblättern zu extrahieren. Die Zellulose kann dann zum Beispiel für die Papierproduktion eingesetzt werden. Auf chlorhaltige Substanzen, die in der konventionellen Papierproduktion zum Bleichen verwendet werden, wird bewusst verzichtet. Außerdem wird der Wasserverbrauch möglichst gering gehalten. Das Verfahren soll in Kürze in einer Pilotanlage in Costa Rica in die Produktion gehen. Den gewonnenen Zellstoff will das Musa-Fibra-Team dann unter anderem in Niedersachsen vermarkten.
Ihre Vision ist, dass kein Baum mehr für die Papierherstellung gefällt werden muss. Derzeit wird etwa jeder fünfte Baum für die Papierproduktion gefällt. Auf den Ananasplantagen in Costa Rica – dem Weltmarktführer im internationalen Ananashandel – fallen wöchentlich bis zu 300 Tonnen Pflanzenreststoffe an. Die dicken Ananasblätter sind schwer kompostierbar und müssen arbeitsintensiv untergepflügt, verbrannt oder mit Chemikalien zur Austrocknung behandelt werden. Damit könnte jetzt Schluss sein.
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