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14.10.2024
Immer noch landet fast ein Viertel des ausgedienten Elektroschrotts im Hausmüll – eine Verschwendung von Kupfer, Gold und anderen wertvollen Rohstoffen im Wert von mehreren Milliarden Euro. Pascal Leroy vom Forum für Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE) sagte: „Kleine elektronische Waren wie Mobiltelefone, Spielzeug, Fernbedienungen, Spielkonsolen, Kopfhörer, Lampen, Ladegeräte, Bildschirme, Heiz- und Kühlgeräte sind allgegenwärtig. Allein die 844 Millionen im Jahr 2022 weggeworfenen E-Zigaretten enthielten genug Lithium für 15.000 Elektroautos.“
700 Millionen ungenutzte Handys
Eine Umfrage des WEEE-Forums ergab, dass der durchschnittliche europäische Haushalt 74 Elektroprodukte enthält, Lampen nicht mitgezählt. Davon werden im Schnitt 13 gehortet – neun von ihnen unbenutzt, aber funktionsfähig, vier kaputt. Magdalena Charytanowicz vom WEEE erzählte: „Kramschubladen sind in Haushalten auf der ganzen Welt weit verbreitet. Allein in europäischen Haushalten finden sich dort etwa 700 Millionen unbenutzte oder nicht funktionierende Handys. Das ist vor allem in wohlhabenderen Ländern ein Problem.“
Recycling schont die Umwelt enorm
Dabei hat das Recycling von Elektroschrott enorme positiven Auswirkungen auf die CO2-Bilanz: Das weltweite Elektroschrott-Management reduziert pro Jahr die CO2-Emissionen um 93 Milliarden Kilogramm – so viel, wie 20 Millionen Autos ausstoßen. Darüber hinaus verhindert es, dass Schadstoffe wie Blei und Cadmium in die Umwelt gelangen und spart kritische Rohstoffe ein. Ein wichtiges Argument in Zeiten immer knapper werdender Ressourcen, denn die Elektroschrotterzeugung übersteigt das Recycling seit 2010 um das Fünffache.
In Deutschland wird Elektroschrott von Wertstoffhöfen und im Handel entgegengenommen oder kann über die kommunale Abholung und Altgeräte-Sammelcontainer entsorgt werden. Dort gehört jedes Produkt mit einer Batterie oder einem Stecker hin – anstatt in den Hausmüll oder in die Kramschublade.