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15.08.2024
Bluthochdruck tut nicht weh, schädigt aber die Gefäße im ganzen Körper und erhöht das Risiko für ernste Krankheiten. Auch Alzheimer könnte dazu gehören: Menschen ab 60 Jahren mit unbehandeltem Bluthochdruck haben ein höheres Risiko für Alzheimer als Menschen ohne Bluthochdruck oder solche, die Blutdrucksenker einnehmen.
Ältere Menschen mit unbehandeltem Bluthochdruck hatten in einer neuen Studie ein um 36 Prozent höheres Risiko für Alzheimer als Menschen ohne Bluthochdruck. Im Vergleich zu Personen, die Medikamente gegen Bluthochdruck einnahmen, war ihr Risiko um 42 Prozent erhöht. Dabei berücksichtigten die Forschenden Faktoren wie Alter, Geschlecht und Bildung.
Schützen Blutdrucksenker vor Demenz?
Dr. Matthew J. Lennon von der Universität New South Wales in Australien sagte: „Wir wissen aus früheren Studien, dass die Einnahme von Blutdruckmedikamenten das Demenzrisiko einer Person senkt. Aber es war weniger darüber bekannt, wie sich der Blutdruck auf das Alzheimerrisiko einer Person auswirkt. Unsere Metaanalyse zeigt, dass eine Nichtbehandlung von Bluthochdruck das Risiko tatsächlich erhöhen kann. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Behandlung von Bluthochdruck auch im Alter ein entscheidender Faktor zur Verringerung des Alzheimerrisikos ist.“
Für die Studie in der Fachzeitschrift „Neurology“ wurden Daten von mehr als 30.000 Personen im Alter von durchschnittlich 72 Jahren aus 14 Ländern ausgewertet. 9 Prozent hatten einen unbehandelten Bluthochdruck, 51 Prozent nahmen Blutdruckmedikamente ein, 36 hatten keinen Bluthochdruck hatten und bei 4 Prozent war der Blutdruckstatus unklar. Bei 1.415 Personen war über die Beobachtungszeit von durchschnittlich vier Jahren Alzheimer diagnostiziert worden.
Quelle: DOI 10.1212/WNL.0000000000209715