13.03.2020
Der Impfstoff namens FLU-v hat die klinischen Studien der Phasen I und II erfolgreich bestanden, in denen seine Sicherheit bewiesen und erste Hinweise auf die Wirksamkeit gesammelt wurden: Bei 175 gesunden Erwachsenen wurden auch noch sechs Monate nach der Impfung Influenza-spezifische Zellen des Immunsystems aktiviert und Antikörperreaktionen hervorgerufen. Solch eine dauerhafte Reaktion ist von großem Wert, da sich das Influenzavirus schnell verändert, was bislang jährlich eine neue Impfung erforderlich macht.
Um dies zu umgehen, haben sich die Entwickler des Impfstoffes auf Eigenschaften des Influenzavirus konzentriert, die sich nicht ständig ändern. „FLU-v enthält vier verschiedene Komponenten gegen vier verschiedene Merkmale des Grippevirus. Wenn sich eine ändert, bleiben drei weiterhin wirksam“, erklärte Olga Pleguezuelos, die an der Entwicklung beteiligt war.
Anderer Ansatz als übliche Grippe-Impfstoffe
Der Impfstoff arbeitet nach einem völlig anderen Prinzip als bisherige: Statt die Antikörperproduktion anzuregen, werden Immunzellen aktiviert, sogenannte T- Zellen, die eine Kette von Ereignissen im Immunsystem auslösen, die schließlich die Infektion stoppen. Dieser neue Ansatz hatte sich in Tierversuchen bewährt. In einer dritten, umfangreicheren Phase der klinischen Testung muss der Impfstoff nun seine dauerhafte Wirkung beweisen.
Schon seit vielen Jahren arbeiten Wissenschaftler an einem universellen Grippe-Impfstoff, aber bisher ist die Herstellung noch nicht gelungen. Amesh Adalja, Spezialist für Infektionskrankheiten an der Johns Hopkins University, sagte dazu: „Es ist ein alter Witz, dass der universelle Grippeimpfstoff immer fünf Jahre entfernt ist. Aber ich denke, diesmal kommt er wirklich in den nächsten fünf Jahren.“
ZOU