18.05.2017
Eine Röntgenuntersuchung, die schon seit 100 Jahren dazu genutzt wird, bei Unfruchtbarkeit die Eileiter und die Gebärmutter zu untersuchen, könnte Paaren helfen, Kinder zu bekommen. Dabei scheint es darauf anzukommen, welche Art von Kontrastmittel verwendet wird.
Sechs Monate nach einer Röntgendarstellung, bei der eine Lösung von Fettsäuren des Mohnsamenöls als Kontrastmittel verwendet worden war, waren 40 Prozent der Frauen schwanger. Dies geht aus einer Studie mit mehr als 1.100 Frauen hervor, die zuvor vergebens versucht hatten, schwanger zu werden. In der Gruppe der Frauen, bei denen eine Lösung auf Wasserbasis als Kontrastmittel eingesetzt worden war, traf dies auf 29 Prozent der Frauen zu, wie die Forscher der University of Adelaide in der Fachzeitschrift The New England Journal of Medicine berichten.
Für Frauen mit Kinderwunsch, denen sonst nichts anderes bleibt, als sich einer künstlichen Befruchtung, In-vitro-Fertilisation (IVF) genannt, zu unterziehen, könnte dies ein Hoffnungsschimmer sein, glauben die Forscher. Den Studienergebnissen zufolge könnten möglicherweise 40 Prozent dieser Paare die finanziell und emotional belastende IVF-Behandlung vermeiden. Warum die Methode helfen kann, schwanger zu werden, liegt jedoch noch im Dunkeln. Lange Zeit habe man angenommen, dass das Herausspülen von Ablagerungen hier eine Rolle spielen könnte. Tatsache sei jedoch, dass man derzeit noch nicht wisse, was genau den Nutzen bringe, sagen die Wissenschaftler.
Bei der sogenannten Hysterosalpingographie handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung, bei der Eileiter und Gebärmutter mit einem Kontrastmittel sichtbar gemacht werden. Wie Forscher aus den Niederlanden und Australien berichten, wurde diese erstmals im Jahr 1917 durchgeführt, wobei seit den 1950er Jahren sowohl eine Lösung auf Wasserbasis als auch eine auf Ölbasis verwendet worden sei. Berichten zufolge seien Schwangerschaftsraten bei unfruchtbaren Frauen angestiegen, nachdem sie sich dieser Röntgenuntersuchung unterzogen hatten, so Studienleiter Professor Ben Mol. Unklar sei bislang gewesen, ob die Art des Kontrastmittels einen Einfluss darauf haben könnte.
HH