17.07.2013
Ist ein Kind nur eben etwas hibbeliger, unaufmerksamer oder aggressiver als andere Kinder, oder leidet es unter einer Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS)? Dies zu unterscheiden fällt auch Ärzten nicht immer leicht. Ein neues, von der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassenes Gerät könnte jetzt die Genauigkeit der Diagnosen verbessern, indem es die Gehirnaktivität der jungen Patienten misst.
Das Neuropsychiatric EEG-Based Assessment Aid-System, oder kurz NEBA-System, basiert auf einer Technik, die an sich nicht so neu ist: der Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns mittels Elektorenzephalographie (EEG). Durch Elektroden an der Kopfhaut lassen sich verschiedene Hirnstromwellen, die durch elektrische Impulse von Nervenzellen im Gehirn entstehen, unterscheiden sowie deren Häufigkeit pro Sekunde erfassen. Die Wissenschaftler konzentrierten sich dabei vor allem auf die sogenannten Theta- und Beta-Wellen, deren Verhältnis bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS im Vergleich zu Gleichaltrigen ohne diese psychische Erkrankung verändert ist.
"ADHS zu diagnostizieren ist ein mehrstufiger Prozess, der auf einer vollständigen medizinischen und psychischen Untersuchung basiert", sagt Christy Foreman von der FDA. Zu den gängigen Untersuchungen gehören neben dem Arztgespräch Fragebögen, körperliche Untersuchungen, Verhaltensbeobachtungen und IQ-Tests. Werde zusätzlich zu diesen klinischen Informationen das NEBA-System eingesetzt, könne dies helfen, mit größerer Sicherheit herauszufinden, ob ADHS die Ursache von Verhaltensproblemen sei, so Foreman.
HH