21.05.2015
Sprechen Mütter mit ihren Babys, verfallen viele in eine Babysprache mit ganz speziellen Charakteristika: Die Stimme ist höher, das Spektrum an Tonhöhen breiter und höhere und tiefere Tonlagen wechseln häufiger ab. US-amerikanische Wissenschaftler interessierte nun, ob dies auch für Väter gilt.
Das Ergebnis ihrer Pilotstudie lautet: Nein, Väter verändern ihre Stimme nicht so wie Mütter, wenn sie mit ihrem Nachwuchs reden. Stattdessen ähnelte die Intonation der väterlichen Stimme eher der bei einem Gespräch unter Erwachsenen, so das Ergebnis, das Studienleiter Mark VanDam von der Washington State University auf einer Tagung der Acoustical Society of America in Pittsburgh vorstellte. Etwas Schlechtes sei dies aber nicht, so VanDam, auch wenn man davon ausgehe, dass die „Müttersprache“ mit ihren Aufmerksamkeit auf sich ziehenden Tonfolgen und übertriebenen Stimmmerkmalen speziell für Babys und kleine Kinder attraktiv sei und die Bindung fördere.
Die Art, wie Väter sprechen, habe wahrscheinlich andere Vorteile und beeinflusse den Spracherwerb der Kinder in anderer Weise, glauben die Forscher. VanDam zufolge unterstützen die Ergebnisse ihrer Studie eine Idee, die er als Brücken-Hypothese bezeichnete. Danach könnten Väter, die mit ihren Kindern ähnlich wie mit Erwachsenen sprechen, als eine Art Verbindungsglied zur Außenwelt dienen und dem Kind dabei helfen, mit ungewohnter Sprache umzugehen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich Eltern in dieser Hinsicht ergänzen. Des Weiteren betonte der Wissenschaftler, dass Väter, auch wenn sie keine Babysprache sprechen, ihre Sprache trotzdem verändern. So nutzten Väter offenbar mehr unterschiedliche Wörter und veränderten Lautstärke und Dauer der Sprache.
HH