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09.10.2023
Die Wissenschaftler haben genetische Daten aus der britischen Biobank von 5.324 Vegetariern mit denen von 329.455 Kontrollpersonen verglichen. Dabei fanden sie drei Gene, die mit Vegetarismus assoziiert sind, und weitere 31 Gene, bei denen ein Zusammenhang zu vermuten ist. Mehrere dieser Gene sind am Fettstoffwechsel beteiligt oder wirken sich auf die Gehirnfunktion aus.
Obwohl die vegetarische Lebensweise immer beliebter wird und als gesund gilt, sind Vegetarier weltweit immer noch in der Minderheit: In den USA machen sie etwa drei bis vier Prozent der Bevölkerung aus, in Großbritannien 2,3 Prozent der Erwachsenen. „Während religiöse und moralische Erwägungen eine große Rolle bei der Motivation für eine vegetarische Ernährung spielen, deuten unsere Daten darauf hin, dass die Fähigkeit, eine solche Ernährung einzuhalten, genetisch bedingt ist“, sagte Prof. Dr. Nabeel Yaseen von der Feinberg School of Medicine der Northwestern University.
Er lieferte dafür eine mögliche Erklärung: „Ein Bereich, in dem sich pflanzliche Produkte von Fleisch unterscheiden, sind komplexe Lipide. Meine Vermutung ist, dass im Fleisch möglicherweise Lipidbestandteile vorhanden sind, die manche Menschen benötigen. Vielleicht sind Menschen, deren Genetik den Vegetarismus begünstigt, in der Lage, diese Bestandteile selbst herzustellen. Das sind aber Spekulationen und es bedarf noch weiterer Forschungsarbeit.“
Quelle: DOI 10.1371/journal.pone.0291305