24.09.2019
Wer an hartnäckigen Rückenschmerzen leidet, hat mit doppelt so großer Wahrscheinlichkeit wie andere Menschen auch chronische Kopfschmerzen und umgekehrt. Das zeigt eine neue Studie der Universität Warwick. Die Wissenschaftler vermuten, dass zumindest für einen Teil beider Schmerzarten eine gemeinsame Behandlung sinnvoll sein könnte.
Eine Auswertung von 14 Studien mit insgesamt 460.195 Teilnehmern zeigte einen Zusammenhang zwischen anhaltenden Schmerzen im unteren Rückenbereich und chronischen Kopfschmerzen- Patienten, bei denen Kopf- oder Rückenschmerzen auftraten, litten doppelt so häufig wie andere Menschen unter beiden Schmerzarten gleichzeitig. Dieser Zusammenhang war bei Migränepatienten noch stärker ausgeprägt.
Ungefähr zwanzig Prozent aller Menschen haben anhaltende Schmerzen im unteren Rücken und gut drei Prozent haben chronische Kopfschmerzen. Professor Martin Underwood von der Warwick Medical School sagte: „In den meisten Studien stellten wir fest, dass die Wahrscheinlichkeit für Kopf- oder Rückenschmerzen in Gegenwart einer der beiden Schmerzarten etwa doppelt so hoch war - in beide Richtungen. Das ist sehr interessant, weil diese Störungen in der Regel als separate Erkrankungen angesehen und von verschiedenen Personen behandelt werden. Die Ergebnisse lassen jedoch vermuten, dass zumindest bei einigen Personen eine gemeinsame Ursache der Probleme besteht.“ Kopfschmerzen werden beispielsweise oft medikamentös behandelt, während sich die Therapie bei Rückenschmerzen eher auf Bewegung und manuelle Therapie stützt.
Underwood schlägt vor, für Menschen mit beiden Schmerzarten geeignete Unterstützungs- und Beratungsprogramme zu entwickeln, und er empfiehlt eine bessere Aufklärung der zugrunde liegenden Mechanismen des Zusammenhangs zwischen Kopf- und Rückenschmerzen.
ZOU