04.02.2020
In einer Studie unter 2.495 Kindern mit Verbrennungen benötigten diejenigen, deren Verbrennung mindestens 20 Minuten lang unter fließendem Wasser gekühlt wurde, zu 40 Prozent seltener eine Hauttransplantation, die Wahrscheinlichkeit einer Krankenhauseinweisung war bei ihnen um 35,8 Prozent niedriger und die für eine Operation um 42,4 Prozent. Bei Patienten, die keine Hauttransplantation benötigten, verlief die Heilung nach Kühlung unter fließendem Wasser schneller, was das Risiko für eine Narbenbildung verringert. Andere Hausmittel, z. B. Aloe, kühlende Gele und Kompressen, Zahnpasta, Butter oder Eiweiß, schnitten deutlich schlechter ab als fließendes Wasser.
„Wenn sich ein Kind verbrennt, sollte die erste Behandlung 20 Minuten lang kaltes fließendes Wasser sein“, sagte Dr. Bronwyn R. Griffin von der Universität Queensland. „Kaltes fließendes Wasser ist unmittelbar nach einer Verbrennung am effektivsten. Es gibt aber Hinweise darauf, dass es bis zu drei Stunden lang von Nutzen ist.“
Lange genug kühlen
Über die optimale Dauer des Kühlens unter Wasser sind Experten unterschiedlicher Meinung. Fachverbände aus Australien, Großbritannien und Europa empfehlen 20 Minuten. In Amerika hält man dagegen fünf Minuten für ausreichend. Die Ergebnisse der neuen Studie untermauern aber die längere Dauer, so die Autoren: „Unabhängig davon, ob Sie Elternteil oder Rettungssanitäter sind, es wird dringend empfohlen, ein Kind 20 Minuten lang mit kühlem fließendem Wasser zu behandeln. Dies ist der effektivste Weg, um die Schwere von Gewebeschäden durch alle thermischen Verbrennungen zu verringern“, sagte Griffin.
ZOU