09.12.2016
Während bei den meisten Tieren die Zeit der Paarung eng mit der Fortpflanzung verbunden ist, haben Menschen theoretisch immer Interesse an Sex. Bei Frauen gibt es einer neuen Studie zufolge zwei Faktoren, die das sexuelle Verlangen ebenfalls steuern: mit welcher Methode verhütet wird und wie stabil die Partnerschaft ist.
Studienteilnehmerinnen, die ihre Beziehung als besonders stabil empfanden, schliefen häufiger mit ihrem Partner als die Forscher erwartet hatten. Darüber hinaus zeigte sich, dass es auch eine Rolle spielt, ob ein Verhütungsmittel mehr Östrogen enthält oder mehr Hormone, die dem Gelbkörperhormon Progesteron ähneln. So hatten die Paare besonders viel Sex, bei denen die Frau mit einer Pille verhütete, die mehr progesteronähnliche Hormone enthielt und eine geringere Menge an Östrogen. Das berichtet Steve Gangestad, Professor an der University of New Mexico, gemeinsam mit Kollegen im Fachblatt Evolution & Human Behavior.
Frauen, die mit stärker östrogenhaltigen Mitteln verhüteten, waren den Ergebnissen zufolge dann sexuell aktiver, wenn sie sich in einer weniger festen Beziehung befanden. Verhüteten Frauen mit Mitteln, die mehr Progesteron enthielten, waren sie dagegen sexuell aktiver, wenn sie ihrem Partner gegenüber treu waren und die Beziehung als verbindlicher ansahen. Ihre Ergebnisse zeigten zudem, dass Sex für die Bindung zwischen Partnern eine wichtige Rolle spiele. Sex wirke wie ein Kleber, durch den die Beziehung von Paaren in festen Partnerschaften gestärkt werde, so die Wissenschaftler.
HH