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26.04.2024
Diverse Studien haben bereits Hinweise darauf geliefert, dass Lärm die Entwicklung von kardiometabolischen Erkrankungen wie Herzschwäche, Schlaganfälle oder Diabetes fördern kann. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehen in Westeuropa jährlich mehr als 1,6 Millionen gesunde Lebensjahre durch verkehrsbedingten Lärm verloren.
Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Zentrums für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz hat nun aktuelle Daten zu dieser Thematik analysiert. Dabei zeigte sich, dass pro 10 Dezibel (dBA) das Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzinsuffizienz um 3,2 Prozent ansteigt. Die Studie ist im Fachjournal Circulation Research erschienen.
Besonders nächtlicher Verkehrslärm ist für die Gesundheit gefährlich: Wird der Schlaf häufig unterbrochen, führt das zu einem erhöhten Stresshormonspiegel und oxidativem Stress im Gefäßsystem und im Gehirn. Diese Faktoren können Gefäßstörungen, Entzündungen und Bluthochdruck fördern und dadurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Die Forschenden folgern aus ihren Ergebnissen, dass Lärmschutzbemühungen und Gesetze zur Lärmreduzierung für die künftige öffentliche Gesundheit von großer Bedeutung seien. Es sei ebenfalls wichtig, dass Verkehrslärm endlich als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen anerkannt werde.
Quelle: DOI 10.1161/CIRCRESAHA.123.323584