Natascha Koch
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28.01.2021
Leitungswasser kann in Deutschland normalerweise bedenkenlos getrunken werden, da es permanent überprüft wird. Manchmal kommt es jedoch vor, dass bei diesen Kontrollen bakterielle Verunreinigungen festgestellt werden, so wie am Dienstagabend im Stadtgebiet Aachen. Häufig sind Colibakterien für solche Verunreinigungen verantwortlich.
In Deutschland ist die hohe Qualität des Leitungswassers gesetzlich festgeschrieben. Die sogenannte Trinkwasserverordnung regelt, welche potenziell schädlichen Substanzen nicht enthalten sein dürfen: Dazu zählen unter anderem Rückstände von Schwermetallen wie Blei, aber auch Krankheitserreger wie coliforme Bakterien, zu denen unter anderem E. coli, Salmonellen und Ehec zählen. Werden doch Bakterien nachgewiesen, wie bei der Routineuntersuchung der Stadtwerke in Aachen, wird eine Warnung mit entsprechenden Verhaltensmaßnahmen herausgegeben. Bis das Wasser gereinigt wurde und keine Bakterien mehr nachweisbar sind, gilt in der Regel:
Das Wasser sollte drei Minuten sprudelnd kochen. Anschließend kann es völlig unbedenklich zur Zubereitung von Lebensmitteln, auch für Kinder, alte und kranke Menschen, oder zum Zähneputzen verwendet werden.
Zur Körperpflege kann das Leitungswasser auch ohne vorheriges Abkochen genutzt werden.
Keine Panik bei E.coli-Bakterien im Trinkwasser
Escherichia coli-Bakterien (E. coli) kommen im menschlichen Darm vor und sind per se nicht schädlich für den Menschen. Gelangen E. coli-Bakterien über das Trinkwasser in den Körper, verursachen sie oft keine Symptome und werden problemlos wieder ausgeschieden. Manchmal können sie Durchfall und andere Magen-Darm-Beschwerden verursachen, vor allem, wenn das Wasser stark verunreinigt ist. Daher ist es ratsam, sich bei einer Warnung der Stadtwerke an die entsprechenden Empfehlungen zu halten. Der Nachweis von E. coli ist nämlich auch ein Zeichen dafür, dass eventuell noch weitere Verunreinigungen im Wasser vorhanden sind.
In bestimmten Fällen kann E. coli im Trinkwasser die Gesundheit auch stärker gefährden, zum Beispiel bei Säuglingen, älteren oder immungeschwächten Menschen. Gefährlich wird es auch, wenn die Bakterien beispielsweise über eine offene Wunde in die Blutbahn gelangen. Hier können sie lebensgefährliche Infektionen auslösen, die mit Antibiotika behandelt werden müssen. Ist eine Verunreinigung des Wassers bekannt, sollte damit also keinesfalls eine Wunde gereinigt werden. Auch Menschen, die unter dem diabetischen Fußsyndrom leiden, müssen in diesem Fall besonders vorsichtig sein.