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05.01.2023
Ältere Menschen, die genügend trinken, scheinen gesünder zu sein und seltener chronische Erkrankungen wie Herz- und Lungenerkrankungen zu bekommen. Sie leben möglicherweise auch länger als Personen, die nicht genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, schreibt ein Forschungsteam in dem Fachblatt „eBioMedicine“.
Die Forschenden haben Gesundheitsdaten von 11.255 Erwachsenen ab 50 Jahren analysiert, die bis zu 30 Jahre lang beobachtet worden waren. Dabei haben sie festgestellt, dass ein Natriumspiegel im oberen Normalbereich eher mit chronischen Erkrankungen und Anzeichen einer fortgeschrittenen biologischen Alterung einhergeht. Personen mit höheren Natriumspiegeln starben auch häufiger in jüngerem Alter.
„Die Ergebnisse deuten an, dass eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr das Altern verlangsamen und zu einem längeren gesunden Leben beitragen kann“, sagte Dr. Natalia Dmitrieva vom National Heart, Lung and Blood Institute der US-Gesundheitsbehörde. Schon zuvor hatte das Team einen Zusammenhang zwischen einem hochnormalen Natriumspiegel und einem erhöhten Risiko für Herzinsuffizienz gefunden.
Für ihre Studie hatten die Forschenden nach Zusammenhängen zwischen dem Natriumspiegel und 15 Gesundheitsmarkern gesucht. Dabei beobachteten sie, dass Personen mit höheren normalen Natriumspiegeln eher Anzeichen für Stoffwechsel-, Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Entzündungen zeigten. So war bei ihnen beispielsweise das Risiko für Herzinsuffizienz, Schlaganfall, Vorhofflimmern, periphere arterielle Verschlusskrankheit, chronische Lungenerkrankungen, Diabetes und Demenz um bis zu 64 Prozent erhöht.
Die Ergebnisse beweisen allerdings noch nicht, dass ein höherer Natriumspiegel auch Auslöser dieser Erkrankungen ist: Es sind weitere Studien notwendig, um festzustellen, ob eine optimale Flüssigkeitszufuhr ein gesundes Altern fördern, Krankheiten vorbeugen und zu einem längeren Leben führen kann. Dennoch halten die Wissenschaftler es für wahrscheinlich, dass Menschen mit einem Natriumspiegel im hohen Normalbereich davon profitieren, wenn sie mehr Flüssigkeit aufnehmen. Das Potenzial könnte groß sein: Anderen Studien zufolge trinken etwa die Hälfte der Menschen weltweit zu wenig.
Quelle: DOI 10.1016/j.ebiom.2022.104404