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17.12.2021
Aus Abrechnungsdaten der kassenärztlichen Vereinigungen und Daten aus Schuleingangsuntersuchgen wird ersichtlich: Bei keiner der empfohlenen Impfungen wird die angestrebte Impfquote erreicht, auch wenn es regional große Unterschiede gibt. So bleiben Impfserien oft unvollständig oder manche Kinder erhalten Impfungen gegen einige Krankheiten gar nicht. Besonders gegen Masern wird immer noch zu spät und zu wenig geimpft: Nur 76 Prozent aller Kinder waren im Alter von zwei Jahren zweimal geimpft. Bis zum Schuleintritt sind es immerhin 93 Prozent.
Auch bei den Impfungen gegen Keuchhusten, Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung, Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ b (hib) gibt es bei jüngeren Kindern große Impflücken und abnehmende Impfquoten. Rund 95.000 Kinder, die 2018 geboren wurden, haben keinen ausreichenden Schutz gegen Kinderlähmung.
Die Schluckimpfung gegen Rotaviren, die vor schweren Verläufen der Erkrankung, die mit starkem Durchfall, Erbrechen und Fieber einhergeht, erfolgt ebenfalls häufig zu spät. Hier ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt einzuhalten, weil Nebenwirkungen der Impfung mit zunehmendem Alter häufiger auftreten.
Gegen Gebärmutterhalskrebs sind nicht einmal die Hälfte der 15-jährigen Mädchen vollständig geimpft. Auch hier wird der volle Nutzen der Impfung nur ausgeschöpft, wenn rechtzeitig geimpft wird.
Quelle: Epidemiologisches Bulletin 49/2021