30.04.2018
Hatten Studienteilnehmer vor dem Schlafengehen an fünf aufeinander folgenden Tagen eine höhere Dosis Vitamin B6 zu sich genommen, konnten sie sich besser an ihre Träume erinnern als unter einem Scheinmedikament. Dies berichtet der Psychologe Dr. Denholm Aspy von der Unversity of Adelaide gemeinsam mit Kollegen in der Fachzeitschrift Perceptual and Motor Skills. Auf die Lebhaftigkeit, Bizarrheit oder Färbung der Träume habe die Einnahme des Vitamins keinen Einfluss gehabt, so die Forscher. Mit der Zeit seien die Träume immer klarer geworden und leichter zu erinnern, lautete die Feststellung eines Teilnehmers. Außerdem seien im Laufe des Tages weniger Erinnerungsfragmente an das Geträumte verloren gegangen.
Menschen verbringen durchschnittlich sechs Jahre ihres Lebens mit Träumen. „Wenn wir in der Lage wären, kontrolliert zu träumen, könnten wir unsere Träume produktiv nutzen“, sagt Aspy. Solche luziden Träume, bei denen der Schlafende weiß, dass er träumt, hätten ein großes Potenzial. So könne es möglich sein, mit luziden Träumen Albträume abzuwehren, Phobien zu behandeln, sie zur kreativen Problemlösung zu nutzen, motorische Fähigkeiten zu verfeinern oder Menschen mit einem körperlichen Trauma zu helfen. „Um luzide Träume haben zu können, ist es aber zunächst wichtig, sich regelmäßig an Träume erinnern zu können“, sagt Aspy. Ihre Studie deute darauf hin, das Vitamin B6 eine Möglichkeit sei, Menschen dabei zu helfen. Das Vitamin komme natürlich in einer Reihe von Nahrungsmitteln vor, zum Beispiel Vollkornprodukten, Gemüse, Früchte wie Bananen und Avocado, Gemüse wie Spinat oder Kartoffeln, Milch, Käse, Eier, rotes Fleisch, Leber und Fisch. Weitere Studien seien notwendig, um zu sehen, ob der Effekt des Vitamins je nachdem wie viel mit der Ernährung aufgenommen werde, variiere.
HH