04.12.2017
Hochdosierten Vitamin-D-Präparate sind mit Vorsicht zu genießen. Darauf die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) hin. Bei einer 78-jährigen Patientin und einem 60-jährigen Patienten hatte die Einnahme von hohen Dosen Vitamin D zu akutem Nierenversagen geführt. Die 78-Jährige hatte täglich 10.000 Internationale Einheiten (IE) Vitamin D3 eingenommen, der 60-Jährige 50.000 IE „Vitamin D“ pro Tag. Beide Patienten hatten die Präparate über das Internet bezogen.
Eine Überdosierung mit Vitamin D kann eine sogenannte Hyperkalzämie sein, die entsteht, wenn sich im Blut zu viel Calcium befindet. Hinweise auf Erkrankungen als Ursache der sehr hohen Calcium-Spiegel hätten beiden Patienten nicht vorgelegen. Während sich der Zustand der 78-jährigen Patientin nach ärztlicher Behandlung bessert, entwickelte der andere Patient schwere Komplikationen und ist nun dialysepflichtig.
„Wenn höhere Dosierungen von Vitamin D erforderlich sind, sollte dies unter ärztlicher Aufsicht und regelmäßiger Kontrolle des Vitamin-D-Status erfolgen“, betont die AkdÄ. In der Regel genüge dann eine Einnahme von 800 IE pro Tag. Als sichere Obergrenze für die tägliche Einnahme von Vitamin D gelten 4000 IE für Heranwachsende und Erwachsene. In Deutschland sind Vitamin-D-haltige Präparate ab einer Tagesdosis von mehr als 1000 IE verschreibungspflichtig. „Wegen der genannten Risiken raten wir davon ab, eigenständig hochdosierte Vitamin-D-Präparate einzunehmen“, schreibt die AkdÄ. Bei Fragen können sich Patienten jederzeit an ihren Arzt oder Apotheker wenden.
dh/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK