09.11.2012
Gerade am Wochenende stürzen sich viele Jugendliche wieder ins Nachtleben. Um in Stimmung zu kommen, ist es ist in diesem Zusammenhang nicht unüblich, schon vor dem Besuch von Bars oder Clubs zu Hause Alkohol zu trinken. Wie riskant dieses "Vorglühen" sein kann, haben jetzt Forscher aus der Schweiz und den USA untersucht.
In ihrer Studie, in der die Wissenschaftler die Trinkgewohnheiten von 183 jungen Erwachsenen verfolgt hatten, zeigte sich, dass Vorglühen häufig mit exzessivem Trinken einhergeht. Dies widerspricht der häufigen Annahme, dass der alkoholische Kick vorab den späteren Alkohol-Konsum reduziert oder ersetzt. Wer mit Freunden privat vorglühe und anschließend in Bars oder Clubs weitertrinke, konsumiere doppelt so viel Alkohol wie sonst, so die Erkenntnis der Wissenschaftler. Mit den entsprechenden negativen Folgen: Aufgrund der großen Menge an Alkohol waren in ihrer Studie Kater und Blackouts die häufigsten Folgeerscheinungen. Viele Befragte berichteten zudem, ungeplant Drogen genommen zu haben (21 Prozent der Männer, 12 Prozent der Frauen) oder unbeabsichtigten beziehungsweise ungeschützten Sex gehabt zu haben (8 Prozent der Männer, 5 Prozent der Frauen).
Diese Erkenntnisse seien umso wichtiger, da Vorglühen keine Seltenheit sei, so die Forscher. Etwa ein Drittel all jener, die auswärts alkoholische Getränke bestellten, hatte zuvor schon privat Alkohol konsumiert. Ihr Rat: Um den Überblick zu behalten, sei es für junge Menschen wichtig, die Menge der konsumierten Drinks zu zählen, besonders wenn die Lokalität gewechselt werde. Der Wechsel von einer Lokalität zur nächsten gehe in der Regel mit einem höheren Alkoholkonsum einher, berichten die Forscher in der Zeitschrift Alcoholism: Clinical & Experimental Research. Schützende Strategien können zudem sein, auf Signale seines Körpers zu achten, das Trinktempo zu verlangsamen, Getränke nicht auf ex zu trinken und nicht an Trinkspielen teilzunehmen.
HH