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Vorhofflimmern: Alkohol bringt das Herz aus dem Takt

06.12.2016

Herzflattern ist bei Menschen, die beim Alkohol über die Stränge geschlagen haben, keine Seltenheit. Australische Kardiologen warnen jedoch jetzt, dass auch Menschen, die regelmäßig nur moderate Mengen an Alkohol trinken, ein erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern haben und damit auch für Schlaganfall, Herzversagen oder andere Herzkomplikationen.

Alkohol erhöht das Risiko für Herzrhythmusstörungen.
Schon geringe Mengen Alkohol erhöhen das Risiko für Herzflattern, wie eine neue Studie zeigt.
© Syda Productions - Fotolia.com

Wie aus dem Review mit insgesamt fast 900.000 Studienteilnehmern hervorging, erhöhte sich das Risiko für die Herzrhythmusstörung mit jedem alkoholischen Getränk pro Tag um acht Prozent. Dies galt für Männer wie Frauen gleichermaßen, wie Professor Peter Kistler und Kollegen im Fachblatt Journal of the American College of Cardiology berichten. Während geringe bis moderate Mengen an Alkohol für die Gefäße und die Blutversorgung des Herzens vielleicht einen gewissen Schutz bieten könnten, erstrecke sich der Nutzen des Alkohols nicht auf die elektrischen Bereiche von Herz oder Herzschlag, sagt Kistler.

Aus Sicht der Forscher gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Alkohol auf den Körper wirkt und so zum Vorhofflimmern beitragen könnte. Zum Beispiel, indem er Zellen schädigt, was zu fibrösem Gewebe im Herz führen und so den unregelmäßigen Herzschlag verursachen könnte. Zudem sei denkbar, dass sich Alkohol auf das autonome Nervensystem auswirke, das Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Verdauung und Atmung kontrolliere. Auch die toxische Wirkung von Alkohol sowie sein Einfluss auf Übergewicht, Atemstörungen beim Schlafen und Bluthochdruck könnte in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen. „Obwohl wir keine randomisierten Daten haben, die uns sagen, welche Menge an Alkohol als sicher gilt, sollten Menschen mit unregelmäßigem Herzschlag wohl besser nicht mehr als einen alkoholischen Drink pro Tag zu sich nehmen und zwei alkoholfreie Tage pro Woche einhalten“, empfiehlt Kistler. In weiteren Studien müsse untersucht werden, ob Menschen mit Vorhofflimmern auf Alkohol unter Umständen nicht besser sogar ganz verzichten sollten.

HH

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