03.12.2019
„Die Studie hat als eine der ersten in Deutschland im Detail untersucht, wie bedeutsam die familiäre Lernumgebung in den frühen Lebensjahren für die Kompetenzentwicklung bis zur Pubertät ist“, erläutert Psychologin Prof. Dr. Sabine Weinert, die das Projekt an der Universität Bamberg gemeinsam mit den Pädagogen Dr. Simone Lehrl und Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach geleitet hat. Am wichtigsten sei, dass Eltern Bücher nicht nur vorlesen, sondern mit dem Kind darüber sprechen. Auf diese Weise würden Kinder spielerisch dazu angeregt, über die Inhalte nachzudenken, sie besser zu verstehen und Geschichten weiterzudenken. Auch das frühe Spielen von Würfel- und Brettspielen trug dazu bei, dass die Kinder in weiterführenden Schulen bessere Lese- und Mathematikfähigkeiten zeigten.
In dieser Studie stand die Familie im Mittelpunkt, die für die kindliche Entwicklung laut Lehrl die erste Instanz ist. „Man kann die Ergebnisse aber auch auf Kitas und Kindergärten übertragen“, führt die Pädagogin weiter aus. So hätten auch frühere Studien gezeigt, dass Erzieher einen positiven Einfluss auf Kinder und deren mathematische und sprachliche Entwicklung haben können.
Die Studie ist im internationalen Fachmagazin „School Effectiveness and School Improvement“ erschienen. In die Analyse eingeflossen sind Daten von 229 hessischen und bayerischen Kindern, die im Alter von drei bis zehn Jahren jährlich und erneut mit 12 und 13 Jahren getestet wurden. Ihre Eltern füllten Fragebögen aus und wurden beobachtet, wie sie mit ihrem Kind in verschiedenen Situationen umgingen.
NK