Dr. Karen Zoufal
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20.04.2021
Etwa 56 Gramm Protein benötigt ein durchschnittlicher Erwachsener, der 70 Kilogramm wiegt. Bei mehr als fünf Stunden Sport pro Woche steigt der Bedarf auf bis zu 140 Gramm täglich an. Um ihn zu decken, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) zu einer Mischung natürlicher Proteinquellen. Schieffer erläuterte: „Protein-Supplementierung ist also nicht notwendig und empfohlen. Der Trend der High Proteine Produkte ist demnach nicht gesundheitsförderlich und man sollte Proteinüberversorgung vermeiden, da diese die Niere dauerhaft belasten kann.“
Auch bestimmte Proteinbausteine wie die Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin solle man nur in geringem Maße aufnehmen, da erhöhte Spiegel mit Insulinresistenz, Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen einhergehen. Um den Bedarf zu decken, sind Milchprodukte geeignet – zu viel davon sollten es aber nicht sein. Vorteilhaft scheinen sich fermentierte Milchprodukte wie Buttermilch, Kefir und Naturjoghurt auszuwirken.
Eine mediterrane Ernährungsweise mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Nüssen, Vollkornprodukten, Fisch und nativem Olivenöl senkt dagegen erwiesenermaßen das Risiko vieler Erkrankungen: Die richtigen Fette, Ballaststoffe, Vitamine und Polyphenole beeinflussen das Mikrobiom, den Stoffwechsel und die Nährstoffaufnahme im Darm. Das führt dazu, dass das „schlechte“ LDL-Cholesterin und Entzündungen reduziert werden, sich die Wirkung von Insulin und die Funktion des Endothels, der Auskleidung der Blutgefäße, verbessert: „Eine Pommes-Currywurst-Diät fördert Endothelfunktionsstörungen, während mediterrane Ernährung die Gefäße stabilisiert“, sagte Schieffer.