04.10.2016
Pickel, Krater, schlechte Haut: Wer unter Akne leidet, kann dem Hautproblem kaum eine positive Seite abgewinnen. Die gibt es aber womöglich. So könnten die Zellen von Menschen, die unter Akne leiden, besser vor Alterungsprozessen geschützt sein.
Wie Forscher des King’s College London entdeckten, scheinen Zellen von Menschen, die Akne gehabt hatten, eine besondere Eigenschaft aufzuweisen: Die Chromosomen im Zellkern, die das Erbgut tragen, besitzen häufiger eine Art von verlängerten Schutzkappen, sogenannte Telomere. Diese verlängerten Enden der Chromosomen sorgen dafür, dass das Erbgut im Verlauf der Zellteilung besser vor Schäden geschützt ist. Mit zunehmendem Alter der Zellen werden die Telomere kürzer, was letztlich zum Zelltod führt, einem normalen Prozess von Wachstum und Altern.
Wie die Forscher im Fachblatt The Journal of Investigative Dermatology berichten, bezogen sich ihre Ergebnisse auf weiße Blutkörperchen, deren Telomerlänge im Rahmen einer Zwillingsstudie gemessen wurde. Dass daraus ein Rückschluss auch auf andere Zellen des Körpers möglich sein könnte, geht aus früheren Studien hervor. Diese hatten belegt, dass die Telomerlänge von weißen Blutkörperchen einen Hinweis auf das biologische Alter geben kann und mit der Telomerlänge anderer Zellen des Körpers in Zusammenhang steht.
„Seit Langem haben Hautärzte festgestellt, dass die Haut von Akne-Patienten langsamer zu altern scheint als die von Menschen, die nie unter Akne gelitten haben“, sagt Dr. Simone Ribero, Dermatologe und Hauptautor der Studie. Zeichen der Hautalterung wie Falten oder dünnere Haut treten bei ihnen oft erst sehr viel später in Erscheinung. Man habe angenommen, dass dies auf die verstärkte Ölproduktion zurückzuführen ist, so die Forscher. Doch seien hier wahrscheinlich auch andere Faktoren involviert. Ihre Studie deute darauf hin, dass die Länge der Telomere hier eine Rolle spielen könnte, die die Zellen von Akne-Patienten besser vor dem Altern schützen.
HH