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06.01.2023
Ein Forschungsteam um den Neurowissenschaftler Prof. Simone Grassini hat sechs Studien gesichtet, die sich mit der Wirkung von Waldspaziergängen auf Angstzustände und Depressionen befassen. Sie kommen allesamt zu dem Ergebnis, dass ein Waldspaziergang bei beidem hilfreich ist. „Spaziergänge sind eine effektive und einfache Methode für etwas, womit viele Menschen zu kämpfen haben. Unter freiem Himmel durchgeführte Studien haben gezeigt, dass selbst ein kurzer Aufenthalt im Wald zu einer geringeren Aktivität des Angstzentrums im Gehirn führt.“
Ob es die Bewegung an der frischen Luft, die Stille oder Geräusche aus der Natur sind, die diese positive Wirkung auf die Psyche ausmachen, ist noch unbekannt. Aus Studien im Labor weiß man aber, dass selbst das kurze Ansehen von Naturbildern und -videos zu einer Veränderung von Gehirnaktivitäten führt, die an Entspannung und Wohlbefinden beteiligt sind. Und auch Bewegung hat einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden.
Die Professorin für Philosophie Solveig Bøe glaubt: „Draußen im Grünen, umgeben von Vogelgezwitscher, dem Geräusch von fließendem Wasser, dem Geruch der Vegetation, verstehen wir, dass wir Teil von etwas Größerem sind. Das kann uns guttun und dabei helfen, uns selbst für eine Weile zu vergessen.“
Forschungsergebnissen der norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie zufolge hat sich die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Depressionen und Angstzuständen in Norwegen im Zeitalter von Smartphones und sozialen Medien verdoppelt: 44 Prozent der Mädchen im Teenageralter kämpfen mit Stress und negativen Gedanken.