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Covid-19: Impfung auch für Schwangere?

PZ/LR  |  11.02.2021

Viele Schwangere fragen sich zurzeit, ob für sie eine Impfung gegen Covid-19 infrage kommt und wie es um die Sicherheit dieser Impfstoffe während der Schwangerschaft steht. Dieser Frage ging die Pharmazeutische Zeitung nach und stützte sich dabei auf die Expertenmeinung von gynäkologischen Fachgesellschaften und der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Schwangere Frau hält sich ihren Bauch und schaut Arzt mit Spritze an
Bisher gibt es noch keine verlässlichen Daten zu einer Corona-Schutzimpfung während der Schwangerschaft. Experten betonen jedoch, dass nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung auch Schwangere geimpft werden könnten.
© AndreyPopov/iStockphoto

Fachgesellschaften und die Ständige Impfkommission (STIKO) sind sich einig: Eine generelle Impfempfehlung gegen Covid-19 während der Schwangerschaft gibt es derzeit nicht. Grund dafür ist, dass bisher noch keine Daten über die Corona-Schutzimpfung an schwangeren Frauen erhoben werden konnten. Entgegen kursierender Gerüchte gibt es aber keinerlei Hinweise auf eine negative Auswirkung der mRNA-Impfstoffe auf die weibliche Fruchtbarkeit oder die Kindesentwicklung, so die Fachgesellschaften. Auch Tierexperimente des Impfstoffherstellers Moderna lieferten keine Hinweise auf eine solche Schädigung. Eine aktuelle Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG) ließ zudem verlauten, dass prinzipiell auch der Vektorviren-Impfstoff von AstraZeneca verimpft werden könne. Derzeit existieren allerdings noch keine vergleichenden Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit der drei zugelassenen Impfstoffe bei Schwangeren. 

Impfung bei Schwangeren nicht grundsätzlich ausgeschlossen

Die STIKO betont jedoch, dass eine Impfung von Schwangeren nicht gänzlich ausgeschlossen werden sollte: „Schwangeren mit Vorerkrankungen und einem daraus resultierenden hohen Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung kann in Einzelfällen nach Nutzen-Risiko-Abwägung und nach ausführlicher Aufklärung eine Impfung angeboten werden.“ Solche Vorerkrankungen sind beispielsweise Diabetes, Hypertonie, Adipositas oder ein mütterliches Alter über 35 Jahre. Treffen Risikofaktoren zu oder besteht ein hohes Risiko, dass sich die Schwangere in ihrem beruflichen Umfeld mit dem Virus anstecken könnte, könne sie mit einem Arzt durchaus eine Impfung erwägen. Auch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) und das Royal College of Obstetrics and Gynecology (RCOG) sprechen sich nicht grundsätzlich gegen eine Impfung von Schwangeren aus. Durch eine Impfung könnte möglicherweise sogar der Säugling profitieren, da mütterliche IgG-Antikörper, also Abwehrstoffe gegen das Coronavirus, über die Plazenta und die Muttermilch weitergegeben werden.

Covid-19 ist für Schwangere riskant

Eine Covid-19-Infektion während der Schwangerschaft birgt mögliche Gefahren für Mutter und Kind: Zwar zeigen Schwangere im Vergleich zu gleichaltrigen nicht schwangeren Frauen seltener Symptome wie Fieber und Gliederschmerzen, allerdings gibt es vermehrt schwere Verläufe und auch Todesfälle. Einer Studie zufolge sterben von 100.000 Frauen, die nicht schwanger sind, fünf an einer Infektion mit SARS-CoV-2. Bei gleichaltrigen Schwangeren sind es 141.  Auch Frühgeburten, eine sogenannte Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) und Thrombosen treten bei infizierten Schwangeren häufiger auf.

Schwangere schützen

Um Schwangere ohne Impfschutz besser zu schützen, werden ihre engsten Kontaktpersonen in die Priorisierungsgruppe 3 eingeordnet und erhalten somit früher als andere Menschen einen Impftermin. Für Frauen mit Kinderwunsch, die noch nicht schwanger sind, besteht zudem die Möglichkeit, mit der Empfängnis zu warten, bis sie die zweite Impfdosis der Corona-Schutzimpfung erhalten haben.

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