17.06.2015
Reis und Reisprodukte enthalten größere Mengen an Arsen. Zu diesem Ergebnis kommen Experten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Da anorganische Arsenverbindungen als krebserregend gelten, raten sie, Reis nur in Maßen als Teil einer ausgewogenen Ernährung zu essen.
Wie aus Messwerten der Bundesländer hervorging, ist die Aufnahmemenge an anorganischem Arsen über Reis und Reisprodukte in Deutschland offenbar relativ hoch. Reis könne abhängig von den Ernährungsgewohnheiten erheblich zur Gesamtaufnahme dieser Arsenverbindungen beitragen, so die Experten des BfR. Aufgefallen sei bei den Untersuchungen zudem, dass zum Beispiel Reiswaffeln, die als kalorienarmer Snack beliebt sind, noch mehr anorganisches Arsen enthalten als die Reiskörner selbst. Die Ursache hierfür sei derzeit noch unbekannt und müsse noch weiter erforscht werden, so die BfR-Experten. Um die potenziellen Auswirkungen auf die Gesundheit gering zu halten, raten sie Folgendes:
- Produkte wie Reiswaffeln oder Reisflocken beziehungsweise Reisbrei sollten nur in Maßen konsumiert und mit Produkten, die auf anderen Getreidearten basieren, abgewechselt werden.
- Eltern wird empfohlen, ihre Säuglinge und Kleinkinder nicht ausschließlich mit reisbasierten Getränken wie Reismilch oder Beikost wie Reisbrei zu ernähren.
- Menschen, die an Zöliakie erkrankt sind oder auf das Klebereiweiß Gluten mit gesundheitlichen Beschwerden reagieren, sollten bei der Wahl von glutenfreien Getreiden eine einseitige Ausrichtung auf Reis und Reisprodukte vermeiden. Eine Alternative sind andere glutenfreie Getreidearten, wie Mais, Hirse, Buchweizen, Amaranth oder Quinoa.
- Generell sind Abwechslung und Vielfalt auf dem Speiseplan für die Gesundheit am besten. Reis sollte daher durchaus auch weiterhin Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sein.
Arsen kommt es in geringen Mengen in Böden, Pflanzen und Lebewesen vor. Elementares Arsen ist unlöslich und damit ungiftig. Lösliche Arsenverbindungen sind dagegen giftig und krebserregend. Sie können auch zu Haut-, Gefäß- und Nervenschäden führen, die Entwicklung verzögern oder Herz-Kreislauf-Krankheiten fördern.
HH/ BfR