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28.11.2022
Die Auswertung von Daten einer Studie, die mit über 5.000 Erwachsenen in mehreren US-Staaten durchgeführt wurde, deutet auf ein höheres Herz-Kreislauf-Risiko für Menschen mit Asthma hin: Von denjenigen, die ständig unter Asthma litten, hatten 67 Prozent Ablagerungen in den Halsschlagadern, und zwar durchschnittlich zwei Plaques. Unter den Personen, die nur sporadisch mit Asthma zu tun hatten, hatten 49,5 Prozent im Schnitt ein Plaque. Personen ohne Asthma hatten zu 50,5 Prozent im Schnitt eine Ablagerung.
Auch nachdem das Forschungsteam bei den Berechnungen Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Gewicht, andere Erkrankungen, die Einnahme verschreibungspflichtiger Medikamente und Rauchen berücksichtigte, errechnete sich für Personen mit anhaltendem Asthma eine fast doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit für Plaque in den Halsschlagadern wie für Personen ohne Asthma. Bei ständigem Asthma traten zudem vermehrt die Entzündungsmarker IL-6 und CRP auf.
Die Halsschlagadern sind große Arterien auf der linken und rechten Seite des Halses, die das Gehirn mit Blut versorgen. Schon länger weiß man, dass chronische Entzündungen, wie sie auch bei Asthma auftreten, zur Bildung von Ablagerungen in Blutgefäßen beitragen, was als Gefäßverkalkung oder Arteriosklerose bezeichnet wird. Dies ist mit einem höheren Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall verbunden.
„Viele Ärzte und Patienten wissen nicht, dass eine asthmatische Atemwegsentzündung die Arterien beeinträchtigen kann“, sagte Studienleiter Prof. Matthew C. Tattersall von der Universität Wisconsin in Madison. Daher sei es für Menschen mit anhaltendem Asthma sehr hilfreich, sich mit den Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu befassen. Wer sein persönliches Risiko senken möchte, kann dies durch eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, Nichtrauchen, genug Schlaf und Normalgewicht erreichen. Zudem sollte man Cholesterin-, Blutzucker- und Blutdruckwerte überprüfen und, wenn nötig, behandeln lassen.
Quelle: DOI 10.1161/JAHA.122.026644