05.03.2020
Mütter empfinden den Geruch ihrer Babys im Allgemeinen als angenehm – den ihrer Teenager meist nicht so sehr. Forscher aus Dresden haben untersucht, wie sich Körpergerüche auf die Mutter-Kind-Beziehung auswirken, und dabei festgestellt, dass Mütter auch die Entwicklungsstadien ihrer Kinder am Geruch erkennen können.
In der Studie konnten Mütter zu 64 Prozent korrekt „erschnüffeln“, ob die Geruchsproben von Kindern vor oder nach der Pubertät stammten. Dabei waren die Mütter bei präpubertären Gerüchen treffsicherer als bei Proben von postpubertären Kindern. Angenehme Gerüche wurden eher als präpubertär eingestuft, auch wenn sie von älteren Kindern stammten, während stark riechende Proben eher postpubertären Kindern zugeordnet wurden. Rätselhaft blieb, wie die menschliche Nase es schafft, diese Information zu entschlüsseln und welche Geruchskomponenten dafür wichtig sind.
Gerüche können Mutter-Kind-Beziehung beeinflussen
Die Forscher nehmen an, dass diese Fähigkeit eine wichtige Rolle bei Veränderungen in der Mutter-Kind-Beziehung spielen könnte: „Diese Studie zeigt, dass Körpergerüche von Kindern [...] ein wichtiger Faktor sind, der die Mutter-Kind-Beziehung beeinflusst, und weist auf ihre Bedeutung für Zuneigung und Fürsorge hin“, sagte Laura Schäfer von der Technischen Universität Dresden. Kindliche Körpergerüche könnten in den entscheidenden Phasen eine liebevolle Bindung zum Kind vermitteln, während postpubertäre Gerüche die Ablösung unterstützen, wenn das Kind unabhängiger wird. Möglicherweise ließe sich der Effekt zur Behandlung von Bindungsstörungen nach der Geburt nutzen, spekulierte Schäfer.
ZOU