09.01.2018
Kalte Füße trotz Jacke, Schal und warmen Socken? Wenn die Temperaturen im Winter sinken, packen sich vor allem Frauen gern dick ein. Dass Frauen tatsächlich schneller frieren als Männer, ist kein Mythos. Warum das so ist, erklärt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer Krankenkasse BARMER.
Frauen frieren schneller als Männer - und das, obwohl der Wärmetransport bei Männern und Frauen prinzipiell gleich funktioniert, nämlich über das Blut. Sinken die Außentemperaturen, verengen sich die Blutgefäße in Armen und Beinen, um die Körpermitte mit ihren lebenswichtigen Organen besser mit Blut zu versorgen und diese dadurch zu schützen. „Unterschiedlich ist allerdings der Temperaturbereich, ab wann dieses Phänomen greift: Bei Frauen bereits ab etwa 15 Grad Celsius, bei Männern erst bei niedrigeren Temperaturen“, erklärt Günther.
Wesentlich für das unterschiedliche Kälteempfinden von Mann und Frau sei außerdem der höhere Muskelanteil bei Männern, denn Muskeln produzieren Wärme, die sich im ganzen Körper verteilt. Bei Männern macht ihr Anteil etwa 40 Prozent des Körpers aus, bei Frauen hingegen lediglich etwa 25 Prozent. „Männer tragen daher gewissermaßen einen kleinen Ofen mit sich herum, der sie innerlich wärmt“, sagt die Apothekerin. Und auch die unterschiedliche Hautdicke bei Mann und Frau lasse das weibliche Geschlecht schneller frösteln, denn bei Männern verhindere die dickere Haut, dass die Wärme nach außen abgegeben wird.
Barmer GEK/NK