18.12.2014
In einigen Bundesländern sind die Weihnachtsferien heute schon zu Ende, in anderen folgt der erste Arbeitstag in Kürze. Viele Menschen befinden sich da in einem Stimmungstief. Kommen Kälte und kurze Tage hinzu, steigt die Gefahr für "Nach-Feiertags-Depressionen", warnt der Psychiater Dr. Angelos Halaris von der Loyola Universität in den USA.
Schon der Winter an sich sei für viele eine seelische Herausforderung, sagt Halaris, der auf die Behandlung von Depressionen spezialisiert ist. „Durch Lichtmangel in den Wintermonaten werden viele Menschen depressiv“, sagt der Psychiater. Bei Menschen mit einer solchen Winterdepression sinken Energie und Stimmung in den kurzen Wintertagen rapide, erläutert Halaris. Diese Form der Depression hänge vermutlich mit einem chemischen Ungleichgewicht im Gehirn zusammen, das durch zu wenig Licht aufgrund der kurzen Tage und des oft grauen Himmels verursacht wird.
Doch damit nicht genug, sind die Weihnachtsferien für viele Menschen offenbar weniger erholsam als gedacht. Für viele scheinen die Feiertage vielmehr eine Belastung für Körper und Seele darzustellen, eine Zeit, in der zu viel getrunken und zu viel gegessen werde, so der Psychiater. Hinzu kommen oft noch Familienstress oder Beziehungsprobleme, so dass diese Menschen das neue Jahr körperlich und geistig erschöpft beginnen. Drücken dann auch noch Umgebungseinflüsse auf die Seele, zum Beispiel bei einem extremen Kälteeinbruch, könne dies bei ohnehin schon anfälligen Personen eine Depression noch begünstigen, warnt Halaris.
Der Psychiater empfiehlt daher, tagsüber rauszugehen, auch wenn der Himmel bedeckt sei. Das helle Licht beeinflusse die chemischen Vorgänge im Gehirn positiv und wirke antidepressiv. Für zu Hause rät er, die Vorhänge zu öffnen und die Rollos hochzuziehen, um das natürliche Licht hinein zu lassen. Eine Winterdepression lasse sich zudem mit Lichttherapie, Antidepressiva sowie Psychotherapie behandeln.
HH