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20.08.2022
Aus früheren Untersuchungen weiß man, dass rotes Fleisch viel L-Carnitin enthält, das von Darmbakterien zu Trimethylamin-N-oxid, kurz TMAO, umgewandelt wird. TMAO ist mit einem größeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden: Eine neue Analyse zeigte, dass das Risiko bei Personen, die viel rotes und verarbeitetes Fleisch aßen, deutlich höher war – für jede Portion pro Tag etwa um 22 Prozent. Dies berichten Wissenschaftler im Fachblatt „Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology“.
Die Wissenschaftler schätzen, dass etwa ein Zehntel des Risikos durch TMAO und verwandte Stoffwechselprodukte, die sie im Blut der Personen gefunden haben, verursacht wird. Auch Blutzucker und Entzündungswerte standen damit im Zusammenhange. Der Verzehr von Fisch, Geflügel und Eiern war nicht eindeutig mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden.
„Es sind weitere Forschungsanstrengungen erforderlich, um die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen von L-Carnitin und anderen Substanzen in rotem Fleisch wie Häm-Eisen, das mit Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht wird, besser zu verstehen, anstatt sich nur auf gesättigte Fette zu konzentrieren“, sagte Dr. Meng Wang von der Universität in Boston. Sein Team hatte Daten aus Befragungen und Blutwerte von fast 4.000 Erwachsenen ab 65 Jahren analysiert, durchschnittlich 12,5 Jahre lang an der Studie teilgenommen hatten.
Quelle: DOI 10.1161/ATVBAHA.121.316533