11.07.2019
Die Zahl der Frauen, die regelmäßig Sex haben, nimmt mit steigendem Alter deutlich ab. Meistens wird dies mit körperlichen Ursachen erklärt. In einer britischen Studie wurde nun untersucht, wie sich intime Beziehungen, gesundheitliche und psychologische Faktoren auf die sexuelle Zufriedenheit bei Frauen nach der Menopause auswirken.
Während sich Forschungsarbeiten zum Sexualleben während und nach den Wechseljahren meist nur auf körperliche Aspekte wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr konzentrieren, wurden in der neuen Studie auch psychosoziale Faktoren ermittelt. Zu ihnen zählen etwa Bedenken wegen der Körperstatur, Selbstbewusstsein, das empfundene Begehren, Stress, Stimmungsschwankungen und Beziehungsprobleme. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Menopause erschienen.
Jährliche Befragungen von fast 4.500 Frauen nach der Menopause ergaben, dass die Hälfte von ihnen zum Studienbeginn sexuell aktiv war. Ihr Anteil verringerte sich im Laufe der Zeit, und der Sex wurde als weniger angenehm beschrieben. Der Hauptgrund für ausbleibende sexuelle Aktivitäten war das Fehlen eines Partners, vor allem bei Witwen. Andere Ursachen waren Erektionsprobleme des Partners, der Gesundheitszustand beider Partner, mit der Menopause verbundene Symptome und verschriebene Medikamente. Zu einer geringen Libido trugen außerdem Beziehungsprobleme, logistische Herausforderungen und die Wahrnehmung des Alterns bei.
Dr. Stephanie Faubion, medizinische Direktorin der Nordamerikanischen Menopause Gesellschaft, sagte: „Sexuelle Gesundheitsprobleme treten bei Frauen mit zunehmendem Alter häufig auf, und Partnerfaktoren spielen eine herausragende Rolle bei der sexuellen Aktivität und Zufriedenheit von Frauen. Trotz der Verfügbarkeit wirksamer Therapien suchen nur wenige Frauen nach einer Behandlung für diese Probleme.“ Insgesamt berichteten nur drei Prozent der Teilnehmerinnen von positiven sexuellen Erlebnissen.
ZOU