14.03.2018
Dass sich Babys im Bauch von Schwangeren bewegen, ist für viele vermutlich eine so normale Tatsache, dass sie diese kaum hinterfragen. Biologen aus Irland und Indien haben dies dennoch getan und herausgefunden, dass die Bewegung von Embryonen für die gesunde Entwicklung von Knochen und Knorpeln eine wichtige Rolle spielt.
Durch die Bewegung werden offenbar spezielle biologische Signale stimuliert, die Zellen und Gewebe von Embryonen veranlassen, ein robustes aber auch bewegliches Skelett zu bilden. Dies geht aus Versuchen mit Hühner- und Mausembryonen hervor. So führen die durch die Bewegung ausgelösten Signale dazu, dass Zellen im frühen Embryo entweder Knochen oder Knorpel bilden, je nachdem, wo sie sich befinden. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Zellen, die Gelenkknorpel bilden sollten, ohne embryonale Bewegung inkorrekte Signale erhalten“, erklärt Paula Murphy vom Trinity College Dublin. In der Folge könne es ohne Bewegungen zu brüchigen Knochen oder Gelenkdeformationen kommen, so die Zoologin.
Über die Signalwege, die Zellen dazu bringen, Knochen zu bilden, sei bereits viel bekannt, so Murphy. Darüber, wie Knorpelgewebe im Gelenk entsteht, weit weniger. Wie die Forscher im Fachblatt Development schreiben, liefern die von ihnen entdeckten Mechanismen einen neuen Einblick, welche embryonalen Bewegungen und speziellen Signale wichtig seien, damit gesunde Gelenke entstehen können. Mit Hilfe dieses Wissens könne es möglich werden, Probleme in der Entwicklung früher zu erkennen.
HH