JB
|
30.11.2022
Die Wissenschaftler befragten 881 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 80 Jahren zu ihrem Ess- und Trinkverhalten. Zusätzlich untersuchte man sie auf Kalkablagerungen in der Bauchaorta. Solche Verkalkungen in den Gefäßen erhöhen die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie zum Beispiel einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Möglicherweise hängt es auch mit einem erhöhten Demenz-Risiko zusammen.
Dabei fanden die Forscher heraus, dass Frauen, die viele Pflanzenstoffe (Flavonoide) zu sich nahmen, geringere Verkalkungen in den Gefäßen aufwiesen. Zwei bis sechs Tassen Tee am Tag senkten das Risiko einer schweren Verkalkung um 16 bis 42 Prozent. Aber auch Frauen, die keinen Tee tranken, dafür aber Flavonoide aus anderen Quellen zu sich nahmen, schienen einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgesetzt zu sein.
Flavonoide sind eine Gruppe von Pflanzenstoffen. Sie befinden sich in großen Mengen in schwarzem und grünem Tee, aber auch in Äpfeln, verschiedenen Beeren und Zitrusfrüchten. In der Studie war Tee die Hauptaufnahmequelle der Flavonoide.
Eine Arterienverkalkung entsteht, wenn sich Blutfette, Blutgerinnsel, Bindegewebe und Kalk in den Gefäßwänden ablagern. Es bilden sich sogenannte „Plaques“. Das passiert nicht nur in der Bauchaorta, sondern auch in anderen Arterien. Solche Plaques erhöhen das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, wie zum Beispiel einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, deutlich. Das Blut kann nicht mehr ungehindert fließen, es kommt zu Durchblutungsstörungen. Die Plaques können auch aufreißen oder es bilden sich Gerinnseln. Diese Gerinnsel werden weiter durch die Blutbahn transportiert und verstopfen womöglich ein kleineres Gefäß. Je nachdem, wo sich das Gefäß befindet, spricht man von einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt.
Quelle: DOI 10.1161/ATVBAHA.122.318408