22.08.2019
Die meisten der gutartigen Wucherungen werden durch humane Papillomaviren (HPV) verursacht. Je nach Art siedelt sich der rauhe Auswuchs in unterschiedlichen Körperarealen an. An den Fußsohlen können sich die sogenannten Mosaikwarzen ausprägen. Wie in einem Beet tauchen sie zahlreich auf. An den Unterseiten der Füße können auch stark verhornte Dornwarzen auftreten, die von schwarzen Punkten gekennzeichnet sind. Sie wachsen tief in die Haut ein und gehen häufig mit erheblichen Schmerzen beim Laufen einher.
Im Gesicht, an den Fingern und seltener unter der Nagelplatte können sich sogenannte gewöhnliche beziehungsweise vulgäre Warzen zeigen. Sie erscheinen schuppig-blumenkohlartig und sind stecknadelkopf- bis erbsengroß. An den Händen und im Gesicht nisten sich außerdem Flachwarzen, auch Planwarzen genannt, ein. Diese sind meist nur wenige Millimeter klein und, wie der Name verrät, recht flach. Sie betreffen besonders Jugendliche und Kinder.
Warzen sind ansteckend
Warzen, die durch Viren ausgelöst werden, sind ansteckend. Daher lautet das oberste Gebot: die Wucherungen behandeln! Auf keinen Fall dürfen Warzen aufgestochen werden. In einem Beratungsgespräch in der Apotheke vor Ort können Betroffene klären, welche Art der Selbstmedikation infrage kommt. Kleine oder flache Warzen lassen sich mithilfe eines Stickstoffapplikators vereisen. Nach ein bis drei Behandlungen fallen sie in der Regel ab. Vorsichtig angewandte spezielle Pflaster oder Lösungen, die Salicyl- oder Milchsäure enthalten, können die Verhornung von Warzen auflösen. Damit die umgebende, gesunde Haut vor den ätzenden Substanzen geschützt ist, sollte diese mit einer Fettcreme abgedeckt werden.
Außerdem können warme Hand- oder Fußbäder eine gute Wirkung erzielen. Im Anschluss kann die aufgeweichte oberste Hautschicht behutsam mit einem Bimsstein entfernt werden. Je nachdem, wie tief und dick die Warze ist, kann die Behandlung mehrere Wochen dauern. Die Grenzen der Selbstmedikation sind erreicht, wenn gewöhnliche Dorn-, Flach- oder Mosaikwarzen nicht auf die Therapien ansprechen. In diesem Fall wie auch bei sehr tiefen Dornwarzen oder massivem Befall sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Ist das Hautbild unklar, raten Apotheker ebenfalls zum Besuch bei einem Dermatologen, um zum Beispiel Hautkrebs auszuschließen. Auch Po- und Genitalbereich können von viral verursachten Knötchen befallen werden – und zwar von Feigwarzen, die rötlich bis grau-weißlich aussehen. Sie werden überwiegend durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen und müssen ärztlich behandelt werden.
Sorgsame Pflege mindert Risiken
Prinzipiell vermindert eine gute Hautpflege die Ansteckungsgefahr. Im Schwimmbad oder nach dem Duschen zu Hause sollte immer darauf geachtet werden, die Zehen- und Fingerzwischenräume gut abzutrocknen. Zudem sollten keine Handtücher oder Waschlappen mit möglicherweise infizierten Personen geteilt werden. Bei trockener Haut hilft es, auf rückfettende Reinigungsprodukte wie auch pflegende Cremes zu setzen und nicht zu heiß zu duschen. Ein gestärktes Immunsystem und eine gute Durchblutung verringern das Infektionsrisiko ebenfalls: Dienlich ist vor allem regelmäßige Bewegung an der frischen Luft. Ausgewogene Ernährung tut ihr Übriges.
Nicht durch HPV-Viren verursacht werden übrigens Dellwarzen. Jene hellroten, stecknadelkopfgroßen Knötchen haben eine mittige Vertiefung. Weder durch einen Virus ausgelöst noch ansteckend sind darüber hinaus grau-braune bis schwarze Alterswarzen. Meistens breiten sie sich an Brust und Rücken sowie im Gesicht aus und werden durch UV-Strahlen begünstigt.
AK Nds