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Was die geistige Leistung schwächt - schon im mittleren Alter

17.07.2020

Bluthochdruck, Diabetes und Rauchen: Das sind einer neuen Studie im Fachmagazin „Neurology“ zufolge die Hauptrisikofaktoren, die zu einem starken Rückgang der Denkfähigkeiten im mittleren Alter führen können. Gleichzeitig beobachteten die Forscher aus Kalifornien, dass sich manch anderer Risikofaktor überraschenderweise in diesem Alter kaum auswirkte.

Manche Risikofaktoren beeinflussen das Gehirn mehr als andere.
Manche Risikofaktoren beeinflussen das Gehirn mehr als andere.
© iStock.com/AaronAmat

An der Studie nahmen 2.675 Personen mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren teil, die keine Demenz hatten. Sie alle wiesen jedoch einen oder mehrere Herz-Kreislauf-Risikofaktoren auf, wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes oder einen erhöhten Cholesterinspiegel. Viele waren Raucher. Denk- und Gedächtnistests zum Studienbeginn und fünf Jahre später zeigten, dass bei fünf Prozent der Teilnehmer ein beschleunigter Rückgang der Denk- und Gedächtnisleistungen auftrat.

Je nachdem, welche Risikofaktoren vorlagen, unterschied sich der Anteil der Betroffenen: 7,5 Prozent der Patienten mit Bluthochdruck zeigten eine schwächere geistige Leistungsfähigkeit – ohne Bluthochdruck waren es nur 4,3 Prozent. Unter Diabetikern war das bei 10,3 Prozent der Fall, verglichen mit 4,7 Prozent der Personen ohne Diabetes. 7,7 Prozent der Raucher schnitten in den Tests deutlich schlechter ab als zuvor, im Gegensatz zu 4,3 Prozent derjenigen, die nie geraucht haben. „Überraschenderweise hatten fettleibige Menschen und Personen mit einem hohen Cholesterinspiegel kein höheres Risiko für einen schnellen Rückgang der Denkfähigkeit“, sagte Kristine Yaffe von der University of California in San Francisco.

Unter Berücksichtigung von Alter, Bildungsniveau und anderen Einflussfaktoren stellten die Forscher unter dem Strich fest, dass Raucher mit 65 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit einen beschleunigten Rückgang ihrer geistigen Fähigkeiten hatten, Menschen mit hohem Blutdruck zu 87 Prozent häufiger und Menschen mit Diabetes sogar fast dreimal so oft. Traten einer oder zwei der Risikofaktoren gleichzeitig auf, verdoppelte das die Wahrscheinlichkeit, dass die geistigen Fähigkeiten schwinden im Vergleich zu Menschen ohne Risikofaktoren. Bei Personen mit drei oder mehr Risikofaktoren war die Wahrscheinlichkeit sogar fast dreimal so hoch.

Yaffe hält es für sinnvoll, Personen im mittleren Alter stärker darauf hinzuweisen, dass Rauchen, Bluthochdruck und Diabetes sich schon in diesem Alter und sogar binnen fünf Jahren negativ auf die geistigen Fähigkeiten auswirken.

ZOU

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