25.11.2019
Menschen mit Diabetes verursachen im Straßenverkehr nicht mehr Unfälle als Gesunde, vorausgesetzt, sie sind nicht unterzuckert. „Eine Unterzuckerung bedeutet konkret, dass die Fahrerin oder der Fahrer in der Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und im Sehvermögen sehr eingeschränkt ist“, erklärt Diplom-Psychologin Eva Küstner. Deshalb sollten Diabetiker, die mit Insulin behandelt werden, vor jeder Fahrt und während längerer Reisen mindestens alle drei Stunden ihren Blutzucker checken und Kohlenhydrate zu sich nehmen, falls er niedriger als 90 mg/dl (5 mmol/l) ist. Dafür müssen natürlich das Messgerät und Kohlenhydrate in Reichweite sein, beispielsweise Traubenzucker oder Fruchtsaft.
Schulungen verbessern die Fahrsicherheit
Die Experten der DDG raten zu Diabetesschulungen, in denen Kenntnisse und Fertigkeiten erlernt werden, um sicher mit der Krankheit umzugehen und beispielsweise Unterzuckerungen zu erkennen und zu vermeiden: „Studien zeigen, dass sich eine solche Schulung positiv auf die Fahrsicherheit auswirkt“, sagte Diplom-Sozialpädagoge Wolfgang Schütt.
Durch Diabetes hervorgerufene Sehstörungen oder Wahrnehmungsprobleme in den Füßen und Beinen können ebenfalls zum Sicherheitsrisiko werden und die Fahrtauglichkeit einschränken. Darüber müssen Patienten Bescheid wissen und beispielsweise mit ihrem behandelnden Arzt absprechen, inwieweit diese Einschränkungen die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen und ob sie etwa durch technische Maßnahmen kompensiert werden können.
Übrigens: Wer Insulinpumpen manipuliert und umbaut, dem drohen strafrechtliche Konsequenzen und Haftungsforderungen, wenn es durch eine Fehlfunktion zur Unterzuckerung und in deren Folge zu einem Unfall kommt.
Weitere Hinweise sind in der Patientenleitlinie „Diabetes und Straßenverkehr“ nachzulesen.
ZOU