10.08.2012
Männer, die für Sex bezahlen, wollen nur das "eine", so die gängige Meinung. Doch die Wirklichkeit sehe anders aus, sagen US-amerikanische Forscher. Männer suchten die wahre Liebe. Romantische Hollywood-Märchen wie der Film "Pretty Woman" scheinen also mehr Realität zu enthalten als gedacht.
Männer, die regelmäßige Kunden von Prostituierten werden, entwickeln mit der Zeit häufig Gefühle wie Liebe, berichten die Wissenschaftler in der Zeitschrift Men and Masculinities. Sie hatten für ihre Studie 2.442 Beiträge und Kommentare in dem Online-Diskussionsforum eines Sex-Anbieters ausgewertet.
In den vergangenen Jahren habe man des Öfteren sehen können, dass sich sexuelle Begegnungen im Rahmen der Prostitution zu Beziehungen entwickelt hätten, die mit gewöhnlichen Verabredungen vergleichbar seien, so das Autoren-Duo. "Unsere Studie belegt, dass Stammkunden bestimmter Prostituierter häufig Gefühle tiefer Zuneigung empfinden, aus denen sich eine authentische Liebesgeschichte aufbauen kann", sagt Studienautorin Christine Milrod.
Die Beziehungen folgen demnach einem gängigen romantischen "Drehbuch", das die Verbindung normalisiert und vom Stigma der Prostitution befreit. Dies kann zu monogamen Partnerschaften und letztlich zur Familiengründung führen. Die Prostituierte liefert dann nicht nur das Gefühl, eine Freundin zu haben, sondern ist ein ganz realer Liebespartner. "Pretty Woman" ist also doch kein Märchen – zumindest manchmal.
HH