10.12.2018
Warum leiden gerade jetzt so viele Menschen unter trockenen Augen?
Eckert: In den kalten Wintermonaten leiden in der Tat besonders viele Menschen unter trockenen Augen. Grund dafür ist die Kombination trockener Heizungsluft drinnen sowie kalter Temperaturen und unangenehmer Winde draußen - dadurch verdunstet der Tränenfilm schneller als gewöhnlich. Ältere Menschen sind davon übrigens besonders betroffen, da sich die Tränenproduktion mit den Jahren ohnehin reduziert.
Was sind typische Symptome?
Eckert: Ermüden die Augen schnell, sind sie rot und brennen, so stecken dahinter vielfach trockene Augen. Häufig klagen die Betroffenen aber auch über ein Druckgefühl im Auge oder ein Fremdkörpergefühl, ähnlich wie bei einem Sandkorn.
Was kann ich dagegen tun?
Eckert: Schon kleine Änderungen können helfen: Wer stundenlang mit starrem Blick gebannt vor dem Computer oder Fernseher sitzt, der riskiert nicht nur Kurzsichtigkeit. Durch das wesentlich reduzierte Blinzeln kommt es auch zu Störungen bei der Tränenbildung. Deshalb sind regelmäßige Pausen ganz wichtig. Hilfreich ist es, nicht nur in diesen Ruhezeiten möglichst bewusst viel zu blinzeln und in die Ferne zu schauen. Oftmals lindern auch Sonnenbrillen sowie Augengele und –tropfen aus der Apotheke die Beschwerden.
Haben Sie noch weitere Tipps?
Eckert: Wenn möglich, stark klimatisierte oder überheizte Räume in Hotels und Büros meiden. Außerdem ist es wichtig, täglich viel zu trinken, das hält die Augen feucht. Damit die Augen nicht austrocknen, ist es darüber hinaus empfehlenswert, etwas für die Lidranddrüsen zu tun. Fördern lässt sich deren Funktion beispielsweise durch folgende Übung: Morgens und abends die Lider mit warmem Wasser waschen und dann für eine Minute mit dem Handtuch kreisförmig massieren. Das reinigt die Lidkanten und stabilisiert den Tränenfilm. Die Hornhaut wird besser befeuchtet und ein klareres Sehen ermöglicht.
Können Trockene Augen gefährlich werden?
Eckert: Bei jahrelang andauernden Symptomen kann es hin und wieder zu Einschränkungen der Sehkraft sowie Hornhautschädigungen kommen. In sehr seltenen Fällen ist bei Menschen mit chronischen entzündlichen Erkrankungen eine Erblindung möglich.
Wann sollte ich den Arzt aufsuchen?
Eckert: Halten die Beschwerden mehrere Tage an, sollte der Augenarzt konsultiert werden. Das ist wichtig, um andere Krankheitsbilder auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen, und um die Störung schnell und richtig zu behandeln.
NK