13.06.2014
„Ein autoritativer wie auch ein als nachgiebig bezeichneter Erziehungsstil schützen Kinder am besten vor Drogen“, sagt der Hauptautor der Studie Amador Calafat. Unter autoritativ verstehen Wissenschaftler eine Erziehung, die richtungsweisend ist. Sie beinhaltet auf der einen Seite klare Regeln und Anforderungen, auf der anderen Seite aber auch eine liebevolle und flexible Art, mit dem Kind darüber zu reden. Ein gutes Verhältnis zwischen Eltern und Kind liegt auch dem als nachgiebig bezeichneten Erziehungskonzept zugrunde, das dem autoritativen Stil ähnelt, allerdings ohne die entsprechenden Anforderungen und Verhaltensregeln. Hier fehlt die direkte Kontrolle.
„Extreme sind unseren Ergebnissen zufolge nicht effektiv“, sagt Calafat. Das gelte sowohl für eine autoritäre Erziehung, die fordernd und kontrollierend ist, der aber der liebevolle Umgang fehlt, als auch für einen vernachlässigenden Erziehungsstil ohne Regeln und Kontrolle, aber auch ohne Warmherzigkeit. Das Forscherteam hatte im Rahmen der Studie über 7.700 Jugendliche aus sechs europäischen Ländern – Schweden, Großbritannien, Spanien, Portugal, Slowenien und Tschechien - befragt. Die gefundenen Ergebnisse stimmten in allen Ländern überein, wie die Forscher in der Fachzeitschrift Drug and Alcohol Dependence berichten. Ganz anders könne dies dagegen in Ländern mit einem anderen kulturellen Hintergrund aussehen, wo elterliche Anforderungen wie bei vielen Englisch sprechenden US-Amerikanern als empfohlen oder im Fall von asiatischen Kulturen als unerlässlich gelten, so die Forscher.
HH