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19.07.2023
Wissenschaftler haben untersucht, ob es Zusammenhänge zwischen bestimmten Freizeitaktivtäten und dem Auftreten von Demenz gibt. Kreuzworträtsel, Spiele wie Schach und die Benutzung von Computern schützen ältere Menschen den Untersuchungen zufolge möglicherweise besser vor Demenz als Stricken, Malen oder soziale Kontakte.
Eine Auswertung der Daten von mehr als 10.000 Menschen ab 70 Jahren in Australien ergab, dass bei jenen, die sich regelmäßig mit „literarischen“ Aufgaben beschäftigten, die Wahrscheinlichkeit für Demenz um 11 Prozent geringer war als bei Gleichaltrigen mit anderen Hobbys. Dies umfasste z. B. Tätigkeiten wie Briefe oder Tagebücher schreiben, einen Computer benutzen oder die Teilnahme an Kursen. Geistige Aktivitäten wie Karten oder Schach spielen und Kreuzworträtsel lösen war mit einem um 9 Prozent geringeren Demenzrisiko verbunden. Kreative Hobbys wie Basteln, Stricken und Malen sowie eher passive Aktivitäten wie Lesen, Fernsehen und Musik oder Radio hören reduzierten das Risiko um 7 Prozent. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Eine „JAMA Network Open“ veröffentlicht.
Die Größe des sozialen Netzwerks einer Person und die Anzahl von Kino- oder Restaurantbesuchen war dagegen nicht mit einem geringeren Demenzrisiko verbunden. Dies galt für Männer und Frauen gleichermaßen. Auch unter Berücksichtigung von Merkmalen wie dem früheren Bildungsniveau und dem sozialen und wirtschaftlichen Status blieben die Ergebnisse ähnlich.
Prof. Joanne Ryan von der Monash University in Melbourne sagte: „Die Ergebnisse sprechen dafür, dass eine aktive Anwendung zuvor gespeicherten Wissens eine größere Rolle bei der Reduzierung des Demenzrisikos spielen könnte als eher passive Freizeitaktivitäten. Es könnte also wichtig sein, den Geist aktiv zu halten und herauszufordern.“
Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2023.23690