Gesund leben

Welche Lebensmittel sorgen für Blähungen?

Apotheker Fabian Henkel  |  24.10.2024

Darmwinde verursachen nicht nur peinliche Geräusche, mitunter riechen sie auch noch eklig. Beides gilt in Gesellschaft als eher unerwünscht. Doch warum muss man eigentlich pupsen? Und welche Lebensmittel verursachen eher Blähungen als andere?

Junge Frau, beißt in einen Apfel.
Obst ist zwar gesund - einige Sorten wirken aber auch blähend.
© dusanpetkovic/iStockphoto

Darmwinde entstehen beim Nahrungsabbau im Darm, wobei sich Verdauungsgase wie Kohlendioxid und Methan bilden. Es handelt sich um einen natürlichen Prozess. Die Gase werden durch die Darmschleimhaut in den Körper aufgenommen und abgeatmet oder entweichen vor oder während des Stuhlgangs aus dem Darm. Darmwinde treten bei jedem Menschen auf. Entstehen schwefelhaltige Gase, kommt es zu unangenehmen Gerüchen. Und: Bestimmte Lebensmittel verursachen mehr Blähungen als andere. Auch eine bestimmte Weise zu essen, führt zu mehr Luft im Darm.

Verhindern lassen sich Blähungen demnach nicht. Aber man kann sie einschränken, wenn man gewisse Speisen meidet und richtig isst. Ein Tipp: sich bei den Mahlzeiten Zeit lassen und gut kauen. So schluckt man weniger Luft und hat auch von daher weniger Gasansammlung im Darm.

Blähungen durch Kaugummis

Dass Kohlsorten wie Brokkoli, Zwiebeln, Knoblauch und Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erbsen Blähungen verursachen, wissen die meisten. Allerdings ist die Liste an Lebensmitteln, die Darmwinde verursachen, viel länger und enthält manche Überraschung, so etwa Kaugummis. Zum einen verschluckt man beim Kauen Luft, zum anderen enthalten sie oft Zuckeraustauschstoffe wie Xylit oder Sorbit. Sie lassen empfindliche Menschen pupsen.

Kohlenhydrate und Ballaststoffe

Auf der Liste finden sich zudem kohlensäurehaltige Getränke, was naheliegt. Genauso kann der übermäßige Verzehr von Kohlenhydraten zu Blähungen führen. Überschüssige, nicht in den Körper aufgenommene Nahrungsbestandteile werden im Dickdarm von Bakterien zersetzt. Dabei entstehen vermehrt Gase. Bei vielen tendenziell eher blähend wirkenden Lebensmitteln steckt man in einem Dilemma, da sie eigentlich gesundheitsförderlich sind und man sie nicht meiden will. Hier seien Ballaststoffe, Vollkornprodukte, Milchprodukte, Rohkost oder Obst genannt. Bei Letzterem blähen aber nur manche Sorten wie Pfirsiche und Kirschen oder Äpfel besonders. Tipp: Rohkost nicht abends essen, da der Körper sie nachts nur eingeschränkt verdaut. Außerdem ist es hilfreich, wenig blähende Früchte und bei Milchprodukten die fettarmen Varianten zu bevorzugen.

Hilfe aus der Apotheke

Es kommen unter anderem Mittel mit Entschäumern wie Simeticon oder Dimeticon infrage. Man bekommt sie meist als Kautablette, Flüssigkapsel oder Liquid, und für Kinder als Suspension. Die Kautabletten zerbeißt man gründlich und schluckt sie zügig. Die Wirkstoffe sind gut verträglich. Der Körper nimmt sie nicht aus dem Darm auf, sie wirken dort lokal und setzen die Oberflächenspannung von Schäumen herab. Diese bestehen hier aus Flüssigkeit im Darm und den Gasen, die bei Blähungen vermehrt vorliegen. Viele kleine Bläschen verwandeln sich so in wenige große Blasen. Das Gas geht dann in Form von Pupsen besser ab. Probleme wie ein Blähbauch oder Krämpfe verfliegen schneller. Außerdem helfen bei Blähungen pflanzliche Zubereitungen zum Beispiel in Form von Tees mit Anis, Fenchel und Kümmel.

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